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Krumme Linien.
Beachtet man ferner, daß wenn die Ordinate positiv ist, der
Mg. 2. Unterschied M"Q'—M'Q Fig. 2. entweder positiv oder negativ
ist, je nachdem die krumme Linie hohl oder erhaben gegen die
Axe der Abscissen ist, und daß dieser Umstand Statt finden
muß, wie nahe man auch die Punkte P, P', P" bei einander
befindlich annehme, oder wie klein h seyn mag, so wird man
¿2 y
hieraus schließen, daß das Glied ;h 2 , womit die Entwicke
lung von M"Q' — M'Q anhebt, und welches zum stärksten ge
macht werden kann, das nämliche Zeichen führen muß, wie der
Unterschied M"Q'— M'Q; allein da h 2 nothwendig positiv ist,
d.2 y
so folgt aus dem Vorhergehenden, daß negativ ist, wenn
die krumme Linie gegen ihre Axe der Abscissen hohl ist, und po
sitiv, in dem entgegengesetzten Falle.
Die Anschauung der krummen Linien cm, welche sich unter
halb der Axe der Abscissen befinden, zeigt, daß die Zeichen von
¿2 y ^
îm umgekehrten Sinne zu nehmen sind, wenn die Ordinate
negativ ist, und daß folglich eine krumme Linie hohl oder
erhaben gegen die Axe der Abscissen ist, je nachdem
die Ordinate und ihr Differential- Coefficient der
zweiten Ordnung, gleiche oder verschiedene Vor
zeichen haben.
§. 63.
Man setzt gewöhnlich als eine an sich klare Sache voraus,
daß ein kleiner Bogen einer krummen Linie, seiner
Chorde gleich, angenommen werden könne, d.h. daß
das Verhältniß zwischen einem Bogen und feiner
Chorde die Einheit zur Grenze habe; dieser sehr wich
tige Satz muß jedoch bewiesen werden, wie es auf folgende
Weise geschehen kann.
Fig.3. Das rechtwinklige Dreieck MM'Q, Fig. 3., gibt
T/*——— 2 2
mm'= f mq +m'q ;
man hat ferner (§. 60.)
3 y h d 2 y h 2
MQ—k, M 'Q — T + d^ 172 + K,/
welche letztere Entwickelung man unter die Form
(pH-Ph)k
bringen kann, wenn man