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Von der Integration der partiellen Differential
gleichungen von einer hohem Ordnung als von
der ersten.
§. 349.
In der zweiten Ordnung sind der Differential - (Koefficienten
drei bei einer Function von zwei Veränderlichen, und eine par
tielle Differentialgleichung von eben dieser Ordnung drückt im
Allgemeinen eine Relation aus zwischen den unabhängigen Ver
änderlichen, der gesuchten Function und den Differential - Coeffi-
cienten derselben sowohl von der zweiten als von der ersten Ord^
nung. Bei einer beliebigen Ordnung kann diese Relation außer
den unabhängigen Veränderlichen alle Differential-Coefficienten
von der ersten Ordnung an bis zu derjenigen der Gleichung ein
schließlich enthalten. Ich werde zuerst einige partielle Differen
tialgleichungen aufführen, welche sich auf tiefere Ordnungen her
unterbringen lassen.
1°. Jede Gleichung mit drei Veränderlichen, welche von der
Form ist
^ ( d n z d n +i z d n + 2 z d n + m z s
\ dy n/ dxdy st/ dx 2 dy n/ dx m dy n j
kann auf der Stelle von der m + n te « Ordnung auf die m te her
unter gebracht werden, wenn man
Die zweite Form von Integral, welche wir in dem vorhergehen
den §. erhielten, entspricht der im §. 162. angedeuteten Weise der
Entstehung abwickelbarer Oberflächen, aus welche sich das zweite Bei
spiel p — f(q) bezieht. Da das Integral alsdann durch zwei Glei
chungen von der Form
ausgedrückt ist, so stellt es die auf einander folgenden Durchschnitte
einer Folge von Oberflachen vor, welche aus der Gleichung V — o
durch Variation der Größe co hervorgehen, und gehört demnach der
Grenze aller dieser Durchschnitte an: diese Grenze ist demnach von
Linien gebildet, deren Natur durch die beiden Gleichungen gegeben ist,
welche das Integral ausmachen, wenn man die willkürliche Function
particularisirt hat. Monge nennt jene Linien Charakteristiken,
und diejenigen Oberflächen, welche aus dem zuletzt betrachteten Sy
steme von Gleichungen hervorgehen, E i n h ü l l u n g s - O b e r f l a ch c n
(sm-saces enveloppes.)