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Anwendung der Integral-Rechnung auf die Theorie der
Reihen.
§. 423.
Da die Integration der Differentiale mit einer einzigen Ver
änderlichen zu Reihen führte, so schloß man hieraus, daß man
eine Reihe durch ein Integral ausdrücken könne; und da man
Methoden hat, um wenigstens näherungsweise den Werth eines
Integrals zwischen gegebenen Grenzen *) zu berechnen, so hat
man gesucht von einer gegebenen Reihe zu dem Integrale zu
rückzusteigen, wovon sie eine Entwickelung war. Durch diese
Betrachtungen hat Euler für die Summation der Reihen und
die Bestimmung des allgemeinen Gliedes derselben sehr sinnreiche
Methoden geschaffen, wovon hier einige Beispiele folgen mögen.
Es sey zuerst die Reihe
a±l , 2« ±ß
a + b ^2a-]-b
na-^-ß
rll _J_ 2C.
na -}- b
gegeben. Multiplicirt man die beiden Seiten der Gleichung
,^<*+/3 . 2g+/? , n«±ß
a-J-b 2a-|-b ' na-j-b
mit px* und geht hierauf zu den Differentialen über, so erhalt
man:
p d( s * 0= EÌi±iHii±£i!Ì2 . . . .
na-j-b
j p (n-j-r) (na -}-• ß) x n + r—1 dx
na -j-b
Der Factor na-}-b wird aus dem Nenner des allgemeinen Glie
des verschwinden und mithin auch aus allen andern, wenn man
für ein beliebiges n
p (n -f- r) = na -{- b
angedeutete, hierauf von Laplacc, Paoli und Poisson bearbeitete,
Rechnung mit gemischten Differenzen geometrischen Ausgaben entspricht,
welche früher von Euler aufgelöst worden, und daß sich in der neusten
Zeit H. Babbage mit diesen Aufgaben und denjenigen, welche im
vorhergehenden $. ausgesprochen sind, beschäftigt hat; er betrachtet
dieselben als einen neuen Zweig der Analyse begründend, den er die
Functionen-Rechnung nennt. (Siche die philos. trans. Jahre
1815 — 16 — 17).
*) Siehe die Rote S. 66.