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Länge des Meridianbogens
— X 4 -j-X 2 + X 3 +X 4 — lj.costöj-f-l 2 .costo 2 -)- ] 3 .cosWg -)- l 4 .cosci) 4 .
Werden nun ferner noch die geographischen Breiten der End
punkte der Messung also der Punkte A und F, oder, was dasselbe
ist, der Punkte A und F, bestimmt, dann liefert die Differenz der
geographischen Breiten die Größe des Meridianbogens auch in Winkel
maß. Angenommen, dieselbe betrage 1° und durch die obige Mes
sung habe man gefunden, daß die Länge des Meridianbogens L
Meter betrage, dann ist der Umfang der (als kugelförmig voraus
gesetzten) Erde = 360.L Meter, und der Radius der Erde
Aufgabe Id. Mit Berücksichtigung der Ellipticität des Erd
meridians das Verhältnis der beiden Achsen der Meridianellipse,
d. h. das Verhältnis des Polarhalbmessers ß zum Äquatorialhalb
messer a zu bestimmen (s. Fig. 23).
Auflösung. Die sphäroidische Gestalt der Planeten führte zu
der Vermutung, daß auch die Erde ein elliptisches Sphäroid sei, und
in der That bestätig
ten Theorie und Er
fahrung diese Mut
maßung vollkommen.
Um einen direkten
Nachweis dieser Hypo
these zu liefern, wur
den in verschiedenen
Breitegraden cp und cp,
die Meridianbogen
bd = l und b,d,=l,
gemessen, von denen
wir annehmen, daß
sie in Winkelmaß gleich
sind, z. B. jeder 1° umfasse. Wegen dieser Kleinheit lassen sich diese
Bogen als Kreisbogen betrachten, aber von verschiedener Krümmung.
Der Krümmungshalbmesser des Bogens 1 werde mit p, der des
Fig 23.