Full text: Elemente der sphärischen Astronomie (Teil 1)

Auflösung: Chronometerzeit — 4°41 m 43 s 
Differenz der Berliner Zeit — — 5 m 9 3 
Korrektion wegen der 5 Tage — — 15 s 
Berliner Zeit im Augenblicke der Beobachtung — 4°36“19 ä 
Ortszeit „ „ „ „ — l h 52 m 8 s 
Zeitdisferenz — Längendifferenz — 2° 44” 11' — 41° 2' 43" 
Demnach: Geographische Breite des Schiffs — 38° 30' 
Geographische Länge des Schiffs — 41° 2'43", 
also war das Schiff, wie ein Blick auf die Karte lehrt, bei einer 
der Azoren gelandet. 
b. Durch Beobachtung von Finsternissen: 
Beispiel. Am 4. August 1877 wurde der Austritt des 1. Ju 
piterstrabanten (aus dem Schattenkegel des Hauptplaneten) um 
14° 12°'15' Ortszeit beobachtet. Gesucht wird die Meridiandifferenz 
zwischen dem Beobachtungsorte und Greenwich. 
Auflösung. Nach dem nautischen Jahrbuche findet der be 
obachtete Austritt um 16° 22"° 47' Greenw. Z. statt. Mithin ist die 
Zeitdifferenz zwischen dem Beobachtungsorte und Greenwich 
= 16" 22" 47' — 14° 12-15' = 2° 10” 32' = 32° 38'. 
Also liegt der Beobachtungsort 32° 38' westlich von Greenwich. 6 
6. Durch Beobachtung von Bedeckungen: 
Die Verfinsterung der Monde durch den Eintritt in den Schatten 
kegel des Hauptplaneten gehört zu den tautochronen Himmels- 
erscheinungen, d. h. zu denjenigen Phänomenen, welche an allen Orten 
der Erdoberfläche in demselben absoluten Zeitlnomente auf gleiche 
Weise wahrgenommen werden. Denn die Monde verlieren im Augen 
blicke des Eintritts wirklich ihr Licht und können deshalb auch von 
keinem Standpunkte aus mehr gesehen werden. — Anders verhält 
es sich mit den scheinbaren Finsternissen — wie den Sonnen 
finsternissen, den Bedeckungen der Fixsterne durch den Mond u. s. f. 
Da Sonne und Fixsterne selbstleuchtende Körper sind, so verlieren sie 
durch das Dazwischentreten des Monds nicht die Kraft zu leuchten, 
sondern ihr Licht wird nur wie durch einen Schirm aufgefangen. Je
	        
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