Full text: Elemente der sphärischen Astronomie (Teil 1)

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der Ortszeit des Schiffs liefert unmittelbar den Zeitunterschied und 
damit die Meridiandisserenz zwischen dem Orte des Schiffs und 
Greenwich. 
Den wesentlichsten Teil des Verfahrens bildet die Umsetzung 
der beobachteten („scheinbaren") Distanz M,S, in die geocentrische 
(„wahre") Distanz MS (s. Fig. 6). Die direkt beobachtete Distanz 
ist aus zwei Gründen von der wahren geocentrischen Distanz ver 
schieden, erstens wegen der Verschiedenheit des Standpunkts (wegen 
der „Parallaxe") zweitens wegen der Strahlenbrechung', da die von 
einem Gestirn nach einem Punkte der Erdoberfläche gelangenden 
Strahlen beim Eintritt in die Atmosphäre eine Ablenkung (Brech 
ung) erleiden, während die nach dem Mittelpunkte der Erde gerich 
teten Strahlen, weil sie 
die Atmosphäre senk 
recht durchschneiden, nach 
bekannten optischen Ge 
setzen von dem Einflüsse 
der Refraktion frei sind. 
Wir werden demnächst 
die Einwirkung der Pa 
rallaxe und Strahlen 
brechung auf den Ort 
der Gestirne in eingehen 
der Weise kennen lernen. Für den gegenwärtigen Zweck genügt es, 
darauf hinzuweisen, daß in Folge des gleichzeitigen Zusammenwirkens 
von Parallaxe und Refraktion der Mond sich in seinem Vertikale 
ZK von seinem wahren Orte M nach dem scheinbaren Orte M, um 
ein bestimmtes Bogenstück NN, — Az, senkt (weil bei dem nahen 
Monde die Parallaxe überwiegt), daß hingegen ein Stern (auch die 
Sonne) sich von seinem wahren Orte 8 nach dem scheinbaren Orte 
8, um ein bestimmtes Bogenstück Az„ erhebt (weil bei den ent 
fernten Gestirnen die Refraktion vorherrscht). 
Bezeichnen nun: 
z, die scheinbare (beobachtete) Zenithdistanz des Monds 
z„ die scheinbare (beobachtete) Zenithdistanz des Sterns 
Fig. 6. 
z
	        
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