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Zahlenbeispiel. Im Jahre n sei
die Länge eines Sterns: 1— 62° 3'14"
„ Breite „ „ :b = +8°9'14".
Gesucht: Länge 1, und Breite b, im Jahre n +100, wenn
ausschließlich die säkulare Abnahme der Schiefe (jährlich = 0",48368)
berücksichtigt wird.
Man hat:
Ab = sin 62°3' 14".48",368 = +42",74
Al = — cos 62° 3' 14".tg 8° 9' 14".48",368 = — 3",25
Also im Jahre n+ 100:
1), = +8° 9'5 6",7
1, = +62" 3' 10",75.
4. Änderung der Deklination und Rektascension in Folge der Lunisolar-
präcession (s. Fig. IO).
Da die Lunisolarpräcessiou keinen Einfluß auf die Schiefe, über
haupt die Lage der Ekliptik hat, so bleibt die Breite ungeändert,
während die Länge um den Betrag der Präcession zunimmt. Man
Fig io. kann sich deshalb den Vorgang so denken,
als ob die Lage des Äquators ungeändert
bliebe, dagegen der Stern parallel zur
Ekliptik um die Präcession sich vom Früh
lingspunkte entferne. Das Dreieck Eklip
tikpol— Weltpol — Stern (s. Fig. 10, wo
mit auch Fig. 2 zu vergleichen) geht demnach
über in das Dreieck II ? 8,, in der Weise,
daß TI S = TT S, = 90 — b.
Das veränderte Dreieck hat also zwei
Seiten mit dem ursprünglichen Dreiecke gemein, und nach Fall I.
der Disferentialformeln ergiebt sich:
I. A (90 + a) = — ^A + ■) • tg... +*.,.... 1 ■ cos b sin S ■ A (90 -1)
cos b. cos S
Aa —
.Al
cosd
2. A(90 — d) — cosb.sin8.A(90—1)
Ad — cosb. sin 8. Al — sin s. cos a. Al.