nicht beschränkt ist und keineswegs, wie die praktische Lösung, die
Kleinheit und Gleichheit der Zwischenzeiten der Beobachtungen zur
Voraussetzung hat. — Überhaupt glaubte ich inir bezüglich der der
Praxis dienenden Lösungen möglichst enge Schranken setzen zu müssen.
Gewiß ist es für einen Mathematiker oder Physiker von Interesse,
zu erfahren, auf welchem Wege man die Elemente einer Bahn aus
gegebenen Beobachtungen herzuleiten imstande ist; aber man würde
zu weit gehen, seine Teilnahme auch für das gesamte, rein fach
wissenschaftliche Detail dieses Problems in Anspruch zu nehmen.
Diese verschiedenen, durch die besondere Stellung des Buchs
mir auferlegten Rücksichten zwangen mich — bei dem völligen
Mangel von Werken ähnlicher Richtung — fast das ganze Material
neu zu bearbeiten. In dieser Beziehung Einzelnheiten hervorzuheben
halte ich für überflüssig, da die abweichende Darstellung augenfällig
genug ist, um nicht übersehen zu werden. Inwieweit es mir gelungen
ist, dadurch das Buch seinem Zwecke nahe zu bringen, muß aller
dings erst die Erfahrung lehren. Niemand empfindet lebhafter als
ich, wie sehr dasselbe in vieler Einsicht der Verbesserung fähig ist.
Aber wer sich die Schwierigkeiten einer solchen Arbeit nicht verhehlt,
wird auch ihre Mängel milder beurteilen.
Noch möchte ich bemerken, daß das Buch zwar in erster Linie
für matheinatisch-naturwissenschaftliche Leser verfaßt ist. Immerhin
dürfte dasselbe auch für den angehenden Fachmann sich als brauch
bares Unterrichtsmittel erweisen, wenngleich es für einen solchen
nur die Bedeutung eines propädeutischen Hilfsmittels haben kann.
Denn bei dein Studium der Astronomie ist ein allmähliches Fort
schreiten vom Einfachern zum Zusammengesetztern nicht minder an
gebracht als in anderen Wissensgebieten; auch hier führt oft der
weitere, aber weniger steile weg an: raschesten zum Ziele.
Die zweite Abteilung der theorischen Astronomie, für deren
baldiges Erscheinen der Verfasser Sorge tragen wird, umfaßt die
Berechnung der Finsternisse und Bedeckungen, sowie die Anfangs
gründe der Stellarastronomie.
Frankfurt a. M., \2. Nov. s884.
Der Verfasser.