Full text: Theorie der elliptischen Bewegung und der Bahnbestimmung (Teil 3=Abt. 1)

Anhang. 
1. Die Methode der kleinsten Quadrate. 
(Ausgleichung der unregelmäßigen Beobachtungsfehler.) 
Alle physikalischen Messungen sind, auch bei Anwendung der 
höchsten Sorgfalt, teils wegen der Unvollkommenheiten unserer Sinne 
und Instrumente, teils infolge anderer Ursachen (der Brechbarkeit des 
Lichts, der Beweglichkeit der Luft, der steten Schwankungen von Licht 
und Temperatur u. s. f.) mit kleinen Fehlern behaftet, deren man zwei 
Arten 
1. konstante, regelmäßige, 
2. zufällige, unregelmäßige 
unterscheidet. 
Die konstanten Fehler verdanken bleibenden, unveränderlich 
wirkenden Ursachen ihre Entstehung, d. h. Ursachen, welche alle unter 
gleichen Bedingungen angestellte Beobachtungen in d e m s e l b e n S i n n e 
fehlerhaft machen, wie beispielsweise der Kollimationsfehler*), der 
Teilungsfehler der Kreise, die Fehler ans der persönlichen Gleichung 
(d. h. aus der verschiedenzeitlichen Auffassung der Uhrschläge seitens 
verschiedener Beobachter), der Fehler im Gange einer Uhr, die Gesichts 
täuschung ans der Vertikalrefraktion u. s. f. Charakteristisch für die 
konstanten Fehler ist es, daß sie nach einem bestimmten Gesetze mit 
den jedesmaligen Umständen der Beobachtung zusammenhängen. Um 
*) Richtiger: „Kollineationsfehler", denn collimare ist nur eine falsche 
Lesart für collineare.
	        
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