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~ = 2 (h — hj + 2 (h — h 2 ) + ....+ 2 (h — h 5 ) = 0^
^ t __ h t + hg + h 3 + h 4 4~ h s
setzt. In unserem Beispiele ergießt sich h = 50° 57, 32", 3.
Wir haben also hier das merkwürdige Resultat, daß die Be
rechnung einer Beobachtungsgröße nach dem Grundsätze des arith
metischen Mittels zusammenfällt mit der Berechnung dieser Größe nach
der Methode der kleinsten Quadrate.
Begründung der Methode.
Eine allgemeine Entwickelung der Methode läßt sich ohne Zu
ziehung höherer Rechnung nicht wohl erreichen. Wir müssen uns des
halb — um den elementaren Standpunkt nicht zu verlassen — darauf
beschränken, ihre innere Berechtigung durch ein mehr induktives Ver
fahren nachzuweisen. Folgende Erwägungen werden zu diesem Zwecke
hinreichen:
1. Es handelt sich bei der Ausgleichung der Beobachtungsfehler
wesentlich darum, den wirklichen Beobachtungen andere, wider
spruchsfreie zu substituieren, die sich (aus dem früher an
gegebenen Grunde) den wirklichen Beobachtungen möglichst eng
anschließen. Wollte man dies Ziel nun etwa dadurch erreichen,
daß man die Summe der Differenzen der Glieder beider Reihen
(also die Summe der Fehler, nicht der Fehlerqnadrate) zu
einem Minimum werden ließe, dann liefe man Gefahr, eine
Substitutionsreihe zu erhalten, deren einzelne Glieder von
denen der gegebenen Reihe unter Umständen sehr stark diffe
rierten. Denn infolge der Verschiedenheit der Vorzeichen der
Fehler könnten die einzelnen Fehler relativ recht bedeutend sein
und gleichwohl ihre Summe sehr klein. Dächte man aber
daran, diesem Übelstande dadurch zu begegnen, daß man von
den Vorzeichen ganz absähe, dann würde man sich mit der
Natur der irregulären Beobachtungsfehler in Widerspruch
setzen, deren Eigentümlichkeit gerade darin besteht, bald positiv,
bald negativ zu sein. Am einfachsten entgeht man dieser
Schwierigkeit dadurch, daß man die Summe der Fehler-