Full text: Theorie der elliptischen Bewegung und der Bahnbestimmung (Teil 3=Abt. 1)

größten im Wintersolstitium ist, nämlich — 32' 35" und am kleinsten im 
Sommersolstitium, nämlich — 31' 30", 6, vorausgesetzt, daß der Be 
obachtungsort nördliche Breite hat. Auf der südlichen Hemisphäre sind 
die Jahreszeiten (Winter und Sommer) umgekehrt. — Diese Differenz 
der Durchmesser ist nur durch die Annahme einer Verschiedenheit in 
der Entfernung von Sonne und Erde erklärbar, und zwar läßt sich, 
mit Rücksicht auf die Kleinheit der Winkel, behaupten: die Entfernungen 
der Sonne von der Erde verhalten sich umgekehrt wie die Sonnen 
durchmesser. Es ist mithin: 
größte Distanz O __ 32' 35" 
kleinste Distanz © ~ 31' 30", 6 
Sommer und Winter sind demnach nicht bedingt durch die größeren 
oder geringern Entfernungen der Sonne (deren Unterschiede viel zu 
gering sind), sondern durch das längere oder kürzere Verweilen der 
Sonne über dem Horizont, sowie durch das mehr senkrechte oder mehr- 
schiefe Auffallen ihrer Strahlen auf die Ebene des Horizonts. 
Mißt man ferner von Tag zu Tag die Bewegung der Sonne 
in Länge, so ergiebt sich auch hier 
eine Ungleichmäßigkeit, indem die täg 
liche Änderung der Länge im Winter- 
solstitinm — 61/ 10", im Sommer- 
solstitium — 57' 11", 5 beträgt. Diese 
Unterschiede in den Winkelgeschwindig 
keiten a, a j der Sonne (Fig. 3 und 4) 
können — da nachgewiesenermaßen die 
Entfernungen r und r x der Sonne 
veränderlich sind — nur in zweierlei 
Weise entstehen, 
entweder dadurch, daß die Ent- 
, fernung allein sich ändert (Fig. 3), 
während die Geschwindigkeit in der 
Bahn a b=a x b : unverändert bleibt, 
oder dadurch, daß sowohl r als 
a b sich ändert, indem etwa (Fig. 4) 
r in r! und ¡Tb in übergeht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.