25
Dieser letztere Teil der Untersuchung ist der bei weitem all
gemeinere, indem er über das gegebene Erfahrungsgebiet hinausreicht
und selbst solche Bewegungen aufzudecken vermag, die sich der Be
obachtung bisher entzogen. Er bildet einen besonderen Zweig der
Sternkunde, die s. g. physische Astronomie. An dieser Stelle werden
wir uns darauf beschränken,
die dynamischen Bedingungen der empirisch fest
stehenden Planetenbewegung aufzusuchen.
1. Vorbegriffe.
Man teilt die Bewegungen ein in
1) gleichförmige,
2) gleichförmig beschleunigte (accelerierte),
3) ungleichförmige.
Sind die von einem Punkte beschriebenen Wege den Zeiten pro
portional, so daß in gleichen Zeiten gleiche Wege zurückgelegt werden,
dann nennt man seine Bewegung gleichförmig. Der in der Zeit
einheit (gewöhnlich der Zeitseknnde) vollendete Weg heißt seine Ge
schwindigkeit. Dieselbe ist demnach bei der gleichförmigen Be
wegung konstant. Wird sie durch v, die Zeitdauer der Bewegung
durch t und der Weg selbst durch 8 bezeichnet, dann besteht hier die
Gleichung:
8 — v . t,
wie groß oder klein auch die Zeit t sein mag. Einem unendlich
kleinen Zeitteilchen /X t entspricht demnach das unendlich kleine Weg
teilchen
As = v ..At.
Beschreibt eine bewegte Masse in gleichen Zeiten ungleiche Wege,
ändert sie also ihre Geschwindigkeit (wohin auch der Übergang vom
Zustande der Ruhe in den der Bewegung gehört), dann schreiben wir
diese Änderungen der Einwirkung einer Kraft zu. Geht umgekehrt
eine bis dahin veränderliche Geschwindigkeit von einem gewissen Augen
blicke an in eine konstante über, dann nehmen wir an, daß von diesem
Momente an die Einwirkung der Kraft aufhöre. Bei einer nicht
HM