Full text: Theorie der elliptischen Bewegung und der Bahnbestimmung (Teil 3=Abt. 1)

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gleichförmigen Bewegung versteht man alsdann unter Geschwindigkeit 
zur Zeit 0 den Weg, den der bewegte Körper in der Zeiteinheit zurück 
legen würde, wenn die Kraft während dieser Zeiteinheit aufhörte zu 
wirken, die Bewegung also unterdessen gleichförmig von statten ginge. 
— Ist die Geschwindigkeitsänderung, gleichviel ob dieselbe in einer 
Zu- oder Abnahme besteht, während der Zeiteinheit konstant, dann 
heißt die Bewegung gleichförmig beschleunigt, ist sie ver 
änderlich, dann wird sie ungleichförmig genannt. Im ersten 
Falle nehmen wir eine konstante, d. h. der Größe nach unveränderliche 
Kraft als Ursache der Bewegungsänderung an, im anderen Falle eine 
mit der Zeit veränderliche Kraft. Überall legt man dabei das durch 
alle Erfahrungen bestätigte Princip der Mechanik zu Grunde, daß eine 
Kraft auf eine bewegte Masse zu allen Zeiten auf gleiche 
Weise und ebenso wie auf eine ruhende Masse einwirke. 
Die Geschwindigkeitsänderung einer gleichförmig beschleunigten Be 
wegung während der Zeiteinheit nennt man die Beschleunigung 
oder Acceleration. Bei einer ungleichförmigen Bewegung (Wirkung 
einer veränderlichen Kraft) versteht inan unter Beschleunigung- zur 
Zeit © die Geschwindigkeitsänderung, welche die bewegte Masse er 
fahren würde, wenn die Kraft um jene Zeit während einer Zeiteinheit 
unverändert wirkte, die Bewegung also eine Zeiteinheit lang in eine 
gleichförmig accelerierte überginge. 
Nach dem oben angeführten Principe bleibt die Acceleration der 
selben Masse konstant, solange die Kraft sich nicht ändert; die Acce 
leration wird doppelt so groß, wenn eine neue, ebenso große Kraft 
hinzutritt; sie erhält allgemein die n-fache Größe, wenn die Kraft die 
n-fache Größe annimmt. — Nimmt man hinzu den gleichfalls durch 
alle Erfahrungen bestätigten Satz, daß die n-fache Masse auch 
die n-fache Kraft erfordert, um in die gleiche Beschleu 
nigung versetzt zu werden, wie die einfache Masse von 
der einfachen Kraft, dann folgt, daß die Kraft sowohl der Masse 
als der Acceleration proportional geht und mithin die schon früher 
erwähnte Gleichung stattfindet: 
P = M.p,
	        
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