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durch die Ekliptik geht, mit anderen Worten, wo seine Breite Null
wird. Meist liegen die beobachteten Mondörter ein wenig nördlich
oder südlich von der Ekliptik; der genaue Ort des Mondknotens wird
daun durch Interpolation be
stimmt. Fortgesetzte Beobach
tungen lehren, daß die Knoten
der Mondbahn sich in einer
starken retrograden, jährlich et
wa 190 20^ betragenden Be
wegung befinden.
Anmerkung. Diebeiden
vorhergehenden Bestimmungen
gehen von der stillschweigenden
Voraussetzung aus, daß die
Bahn des Monds in einer
durch die Erde gelegten Ebene
liege, eine Voraussetzung, die
jedoch noch eines Beweises bedarf. Um diesen zu führen, beobachte
man verschiedene Breiten des Monds NU, u. s. f. sowie die
zugehörigen Winkel SIL, SIL, n. s. f. Sodann untersuche man, ob
diese Winkel in Verbindung mit der oben gefundenen Größe von 1 den
Gleichungen:
tg ML — sin SIL . tg i
tg M1L1 — sin ¿ILi . tg i
u. s. w.
Genüge leisten. Ist dies der Fall, dann sind
&ML, QM,L, ....
Die scheinbaren und wirklichen Mondknoten
sind, der Einfachheit wegen, in der Figur als
zusammenfallend angenommen worden.
sphärische, d. h. aus Bogen größter Kreise (deren Mittelpunkt die Erde)
gebildete Dreiecke mit dem gemeinsamen Winkel i — wodurch der ver
langte Nachweis geliefert ist.
Der gleichen Prüfung kann man u. a. auch die Sonnenbahn
unterwerfen, indein man dieselbe auf den Äquator bezieht, dessen eigene
ebene Beschaffenheit durch Beobachtung der täglichen Bewegung zuvor
unmittelbar festgestellt werden kann.