beispielsweise die Modische Umlaufszeit gefunden werden soll —
möglichst oft die Zeit von einem Neumonde bis zum nächsten mißt
und hierauf das Mittel aus diesen Zeiten nimmt. Am sichersten ge
langt man auch hier zum Ziele durch Vergleichung zweier Neumonde,
die durch eine möglichst große Zwischenzeit (Jahrhunderte oder Jahr
tausende) getrennt sind. Diese Methode der Bestimmung wird durch den
Umstand wesentlich begünstigt, daß die Mondfinsternisse, bei denen
der Mond in den Schattenkegel der Erde tritt, nur in der durch die
Fig 16a angedeuteten Stellung, also zur Zeit des Neumonds ein
treten können und uns die Beobachtungen verschiedener solcher Himmels
erscheinungen aus uralten Zeiten überliefert sind. So fand eine Mond
finsternis, die älteste, von der wir beglaubigte Nachrichten haben und
die uns Ptolemäus aufbewahrt hat,
am 19. III. 720 v. Chr. 6 h 48 ra Par. Zeit
statt, eine andere
am 19. IX. 1717 um 6" 2“.
Die Zwischenzeit beträgt 890 287,968 Tage. Da nun die Dauer
des synodischen Monats bereits als sehr annähernd festgestellt be
trachtet werden darf, so kennt man auch die Anzahl der zwischen beiden
Finsternissen verflossenen Monate. Wird demnach die Zwischenzeit durch
diese Anzahl dividiert, dann ergiebt sich die
Dauer des synodischen Monats — 29 d 12 h 44 m 2/33.
Der Vorzug einer solchen Bestimmung aus sehr langen Zeit
räumen besteht, worauf schon früher hingewiesen wurde, darin, daß
kleine Fehler in der Zeitbestimmung der Finsternisse, sowie andere
Unregelmäßigkeiten sich auf eine große Anzahl von Monaten verteilen
und dadurch unmerklich werden.
Hat man einmal die Länge des synodischen Monats, dann läßt
sich auch die Dauer der übrigen Mondperioden leicht finden, sobald
nur die Bewegung der Äquinoktialpunkte, der Apsiden, Knoten u. s. f.
bekannt ist.
Soll beispielsweise die Länge des tropischen Monats ermittelt
werden, dann beachte man, daß der Mond von einem Neumonde bis
zum anderen mehr als 3600 der Länge durchläuft, da die Sonne in