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und wir dürfen nunmehr im folgenden sowohl die Geschwindigkeit V
des Meteors in feiner wahren Bahn als auch den Winkel w zwischen
der Tangente der wahren Bahn und der Tangente der Erdbahn als
bekannt ansehen.
Da indessen die Bestimmung der Geschwindigkeit V auf dein
eben besprochenen Wege nicht besonders sicher, so sucht man dieselbe,
wenn irgend möglich, auch noch auf andere Weise zu ermitteln. So
fand, wie schon erwähnt, der amerikanische Astronom Newton, daß
eine ausgezeichnet glänzende Stelle des Novemberrings je nach 33|
Jahren zur Erde zurückkehrt. Betrachtet man demnach diesen Zeit
raum als Umlausszeit der Leoniden, dann ergiebt sich nach dem
dritten Keplerschen Gesetze für die halbe große Achse dieses Rings:
a = V 33,252 — 10,34 Erdbahnhalbmesser.
Da an dem betreffenden Novembertage der Radinsrektor der
Meteore (und der Erde)
r — 0,98894, so wird
- — - = 1,9257
r a '
und damit die gesuchte Geschwindigkeit nach dem oben bewiesenen Satze:
V = k j/y~ y = 0,02387,
immer die mittlere Sonnenentfernung als Längeneinheit vorausgesetzt.
Die Neigung der Ebene der Meteorbahn gegen die
Ekliptik.
Wird die Breite des Zielpunkts der Tangente an die wahre
Meteorbahn (Fig. 28) durch b,
seine Länge durch i,
die Sonnenlänge durch O
und die Neigung der Meteorbahn durch die Ekliptikebene durch i
angedeutet, dann zieht man aus der Figur leicht die folgenden Re
lationen :
sin b = sin y sin w