Full text: Berechnung der Finsternisse, Meteorbahnen, Stellarastronomie (Teil 4=Abt. 2)

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die im genau bestimmten Gesichtsfelde des Fernrohres erscheinenden 
Sterne an den verschiedensten Stellen des Hinmiels gezählt und ver 
glichen werden. Später wurden diese Zählungen fortgesetzt durch 
Lalande, Besieh Argelander u. a. mittels der Methode der Zonen- 
beobachtungen, bei welcher ein Mittagssernrohr nach und nach in 
verschiedene Deklinationen eingestellt und die Zahl der während einer 
bestimmten Zeit den Meridian passierenden Sterne ermittelt wird. 
Herschel fand aus seinen „Aichungen", daß die Zahl der Sterne desto 
mehr zunehme, je mehr man sich der sog. galaktischen Ebene, 
welche den Ring der Milchstraße annähernd halbiert, nähert und desto 
mehr abnehme, je mehr man den Polen jener Ebene (AR des Nord 
pols — 12 h 47 m ; D = -f- 27°) näher kommt (Herschelsches 
Gesetz). Er stellte außerdem fest, daß die Anzahl der Sterne einer 
bestimmten Größenklasse immer etwa 3^—4 mal so groß sei als die 
Zahl der nächstvorhergehenden Klasse. Er bemerkte endlich, daß die 
Sterne der ersten, zweiten, dritten und vierten Klasse ziemlich gleich 
mäßig nach allen Himmelsrichtungen verteilt seien, also an den Polen 
der galaktischen Ebene in gleicher Anzahl vorhanden seien wie in dieser 
Ebene selbst und den zwischenliegenden Regionen — sowie, daß nur 
die kleineren (oder vielmehr lichtschwächeren) Sterne desto häufiger 
vorkommen, je mehr man sich der Milchstraße nähere und zwar in 
dem Maße, daß in der Gegend der Milchstraße die einzelnen Sterne 
nicht mehr mit freiem Auge zu unterscheiden seien, vielmehr einen 
gleichmäßig schimmernden Lichtgürtel bilden. — Aus alle 
dem schloß nun Herschel: 
1) daß alle von uns isoliert wahrgenonnnenen Sterne im all 
gemeinen mit unserer Sonne demselben Systeme, unserem 
Milchstraßensysteme, angehören, 
2) daß diese Sterne sich nahezu in gleichen Abständen von 
einander befinden, also im Raume unseres Milchstraßen 
systems gleich verteilt seien, auch sich nicht wesentlich durch 
ihre Größe unterscheiden, sondern nur durch ihre Entfernungen 
von der Erde und demnach ihre größere oder geringere Licht 
stärke nur durch den letzteren Umstand bedingt erscheine, 
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