Full text: Berechnung der Finsternisse, Meteorbahnen, Stellarastronomie (Teil 4=Abt. 2)

117 
Man muß einräumen, daß hierdurch die Erscheinungen im großen 
und ganzen höchst sinnreich erklärt werden, und es ist begreiflich, daß 
selbst die Neuzeit an dieser Herschelschen Auffassung nicht viel zu ändern 
vermocht hat. 
In betreff der Nebelflecken ist noch zu erwähnen, daß gegen 
wärtig etwa 5000 astronomisch bestimmt sind, insbesondere durch die 
Bemühungen der beiden Herschel. Einer der ältesten (bald nach der 
Erfindung des Fernrohrs 1612 von Marius entdeckt) ist der rhombisch 
gestaltete Nebelfleck der Andromeda. Ein halbes Jahrhundert später 
fand Hnygens den Nebelfleck im Schwerte Orions. — Wenn auch 
diese Welten vorläufig noch den Gegenstand bloßer kosmographischer 
Untersuchung bilden, so sind doch bereits bei vielen derselben (ca. 100) 
unzweideutige Spuren einer physischen Zusannnengehörigkeit bemerkt 
worden, so daß die Zeit wohl nicht mehr fern ist, wo auch die Be 
rechnung der Bahnen der Nebel die Astronomen beschäftigen wird. 
Jeder der ungezählten Sterne bildet ein Individuum und hat 
als solches ein Recht ans individuelle Bezeichnung. Da es nun aber 
unmöglich und jedenfalls unzweckmäßig wäre, etwa jedem Sterne einen 
eigentümlichen Namen beizulegen, so hat inan die Gestirne schon von 
Alters her in größere Gruppen — Sternbilder oder Ast eris 
men — zusammengefaßt und zunächst diesen besondere, meist dem 
Sagenkreise der alten Völker entlehnte Benennungen gegeben. Ptole- 
mäus erwähnt in seinem Abnagest (Tabrir al magesthi, arabische 
Übersetzung von Meydhj ouvrait g zfjç dmoovouiaç, magesthi 
— f-ieyiozog, demnach „größtes Werk über Sternkunde") bereits 
48 Sternbilder, denen die neuere Zeit noch beiläufig ebensoviele 
hinzugefügt hat. Die einzelnen Sterne eines jeden Bildes werden 
dann mit den griechischen Buchstaben «, ß, y . . . bezeichnet (seit 
1603, nach dem Vorschlage von Joh. Mayer), und zwar so, daß in 
der Regel, jedoch nicht immer der hellere Stern dem weniger Hellen 
im Alphabete vorangeht. So bedeutet beispielsweise « Lyrae („Wega“) 
den hellsten Stern der Leier (nämlich Apolls). Auch lehrt schon 
Ptolemäus, wie man, von einem Hauptgestiru ausgehend, die übrigen 
durch Verbindung mit geraden Linien („Alignement") bestimmen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.