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surae mierometricae stellarum duplicium et multiplicium) um die
Beobachtung der Binärsterne verdient gemacht — während W. Herschel,
Savary, Encke, Klinkerfüs u. a. Bcethoden zu ihrer Bahnberechnung
lieferten.
Mit Hilfe feines berühmten von Frauhofer (1824) hergestellten
Refraktors fand Struve auch eine große Reihe dreifacher, vierfacher
Systeme, ja selbst ein siebenfaches. Auch sind mondartige Körper,
welche einen Hauptstern umkreisen, wahrgenommen worden, z. B. in
# Orionis.
Gegenwärtig kennt man etwa 6000 Doppelsterne, von denen ver
schiedene seit ihrer ersten Beobachtung bereits einen vollen Umlauf voll
endet haben (l Herculis sogar schon wiederholt, denn feine Umlaufs
zeit beträgt nur 36 Jahre). Was die Berechnung der Fixsternbahnen
betrifft, so verfügt man bis jetzt nur bezüglich der Binärsysteme über
einigermaßen sichere Methoden, während die Untersuchungen der Bahnen
mehrfacher Sterne über ein erstes Stadium noch nicht hinaus
gekommen sind.
Die Bestimmung aller dieser, insbesondere also auch der Bahnen
der Binärsterne stützt sich auf die Voraussetzung, daß auch in ihnen
die Keplerschen Gesetze befolgt werden, eine Voraussetzung, die von den
Beobachtungen bis jetzt überall bestätigt wurde.
Das Verfahren selbst zerfällt in zwei Hauptabschnitte:
1) die Bestimmung der Projektiv ns ellipse (der scheinbaren,
beobachteten Bahnellipse),
2) die Bestimmung der H a u p t e l l i p s e (der wahren Bahn des
Sterns).
Dazu ist zunächst folgendes zu bemerken. Die beiden Komponenten
eines Binärsterns scheinen im allgemeinen nach Brasse und Größe
nicht derart einander untergeordnet zu sein, daß der eine derselben auf
den Namen eines Centralkörpers Anspruch machen könnte; jedoch zeigen
beide in der Regel einen merklichen Unterschied hinsichtlich ihrer Licht
intensität. Den lichtstärkeren (aber vielleicht dennoch geringmassigeren) pflegt
man den H a u p t st e r n, den lichtschwächeren den N e b e n ft e r n zu nennen.
Wenn nun, woran nicht zu zweifeln ist, auch in der Welt der Fixsterne
das Gravitationsgesetz herrscht, dann beschreiben, wie wir bald beweisen