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innere Kräfte üben auf den Bewegungszustand des Schwerpunkts
keinerlei Einfluß aus.
Wir werden im folgenden immer nur zwei Körper in Betracht
ziehen, da dies für unseren gegenwärtigen Zweck ausreichend ist und
die Ausdehnung des Gesetzes auf ein System mehrerer Körper keinen
Schwierigkeiten unterliegt.
Wir nehmen zuerst an, die beiden Körper seien frei von der Ein
wirkung äußerer oder innerer Kräfte — eine Annahme, welche,
nach dem Gesetze der Trägheit, einerlei ist mit der Voraussetzung, daß
die einzelnen Körper sich in einem gleichförmigen (den Zustand
der Ruhe, als besonderen Fall, mit einschließenden) Bewegungszustande
befinden. Hiernach können wir diesen Teil unseres Satzes auch so aus
sprechen: Bewegen sich die beiden Körper eines Systems gleichförmig
— was nicht ausschließt, daß der eine oder beide Körper ruhen —,
dann bewegt sich auch ihr Schwerpunkt gleichförmig, oder er ruht.
Zerlegt man nach Regeln, welche schon aus der Physik bekannt
sind, die gleichförmigen Bewegungen der beiden Körper nach drei auf
einander senkrechten Koordinatenachsen, dann sind die Komponenten der
Bewegung in der Richtung dieser Achsen, beispielsweise der 2-Achse
gleichförmig. Werden deshalb die ^-Koordinaten der beiden Massen
in ihrer Anfangslage durch
z, und z„
bezeichnet, dann lassen sich ihre Koordinaten in der zweiten Lage durch
2, + q, . t und z„ + q„ . t
ausdrücken, wenn q, und q„ die konstanten Geschwindigkeiten der Körper
in der Richtung der 2-Achse angeben und t die seit dem Verlassen der
Anfangslage verflossene Zeit bedeutet. — Stellen außerdem
z und z -f- A z
die Koordinaten des Schwerpunkts am Anfange und Ende des be
trachteten Bewegungsintervalls, sowie
m, und m„
die Massen der beiden Körper dar, dann hat man nach der Lehre
vom Schwerpunkte:
m, z, -j- m„ z„
z = m, + m“ und