Full text: Berechnung der Finsternisse, Meteorbahnen, Stellarastronomie (Teil 4=Abt. 2)

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ailgehörigen Körper infolge ihrer gegenseitigen Anziehungen und ge 
eigneter Seitenkräfte Bahnen um den Schwerpunkt beschreiben können, 
oder daß alle Teile des Systems samt ihrem Schwerpunkte sich in 
jedem Augenblicke nach derselben Richtung Mld mit gleicher Stärke bezw. 
gleicher mittlerer Winkelgeschwindigkeit fortbewegen, wobei gleichfalls 
die durch die Attraktionen bedingten Bewegungen und Bahnen fort 
bestehen, oder sich doch periodisch wieder Herstellen. In diesem Falle 
befindet sich z. B. unser Mondsystem: Erde und Mond beschreiben 
infolge ihrer Attraktionen um ihren gemeinsamen Schwerpunkt Keplersche 
(wenngleich durch die hinzutretende Anziehungskraft der Sonne sowohl 
in ihrem mittleren Zustande etwas modifizierte, wie von Moment zu 
Moment ein wenig veränderliche) Ellipsen; gleichzeitig aber vollendet 
das System mit seinem Schwerpunkte in einem Jahre einen Umlauf 
um die Sonne. 
In ähnlicher Weise bewegt sich vermutlich unser ganzes Sonnen 
system um die bis jetzt vergeblich gesuchte (von Mädler in die Alkyone 
der Pleiaden verlegte) Centralsonne. Ob andere Nebensonnen 
(Fixsterne), trotz ihrer überaus großen Entfernungen, den Schwerpunkt 
unseres Sonnensystems, den es aus eigener Kraft nicht zu ändern 
vermag, stören können, ist eine Frage, die sich wohl nur nach viel 
tausendjährigen Beobachtungen entscheiden läßt. 
Schluß der Theorie der elliptischen Bewegung. 
Da alle Körper sich gegenseitig anziehen, so giebt es in unserem 
Sonnensysteme keinen wahren, d. h. ruhenden Centralkörper. 
Beide, Sonne und Planet bewegen sich, und als wahrer Mittel 
punkt der Bewegung kann nur ihr gemeinsamer Schwerpunkt 
angesehen werden, als derjenige Punkt, der nach dem Obigen — 
wenigstens soweit hier nur der Einfluß der inneren Kräfte in Bettacht 
kommt — allein unbeweglich bleibt. Allerdings kann das Planeten 
system, als Ganzes, oder, bildlich gesprochen, der von ihm eingenommene 
Raum eine selbständige Bewegung haben. Indessen für die Unter 
suchung der planetarischen Bewegungen wäre eine solche nebenhergehende 
Ortsveränderung des ganzen Systems bedeutungslos, da die relative
	        
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