Bewegung der Körper unseres Sonnensystems, um die allein es sich
hier handelt, dadurch nicht beeinflußt würde. Überhaupt aber muß
der gemeinschaftliche Schwerpunkt aller Körper unseres Sonnensystems
als der Mittelpunkt sämtlicher planetarischen Bewegungen und zugleich
als der eigentliche Centralpunkt des Systems betrachtet werden
— eine Auffassung, wodurch die Koperuikauische Weltanschauung, welche
die Sonne als diesen Mittelpunkt postuliert, eine wesentliche Ergänzung
erfährt. Annähernd richtig bleibt das Koperuikauische System durch
den fast zufälligen Umstand, daß dieser Schwerpunkt infolge des be
deutenden Übergewichts der Sonnenmasse über die Planetenmassen,
immer in den Sonnenkörper, wenn auch nicht in dessen Mittelpunkt
hineinfällt und selbst bei der ungünstigsten Konstellation sämtlicher
Planeten — wenn nämlich, was allerdings wohl kaum eintreten wird,
alle Planeten in heliocentrischer Konjunktion, mithin auf der nämlichen
Seite der Sonne, sich befänden — doch nur um ca. | Sonnenhalb
messer aus der Oberfläche der Sonne hervortreten könnte.
Lehrsatz.
Die von zwei sich anziehenden Himmelskörpern um ihren gemein
schaftlichen Schwerpunkt beschriebenen Bahnen sind einander ähnlich
und werden in gleichen Zeiten von ihnen durchlaufen. Auch sind die
auf beide Körper wirkenden Beschleunigungen umgekehrt proportional
den Quadraten ihrer Entfernungen vom Schwerpunkte, wenn
beide Körper sich nach dem Newtonschen Gesetze anziehen.
Beweis.
Der Einfachheit wegen werden wir als anziehendes System stets
die Sonne und einen Planeten annehmen. Die unter dieser Voraus
setzung gefundenen Gesetze gelten aber auch für irgend zwei andere
Himmelskörper, z. B. die beiden Komponenten eines Fixsterns.
Wirkten die Sonne 8 und der Planet P (s. Fig. 81) lediglich
mit ihren Anziehungen aufeinander, dann würde zwischen beiden eine
fortgesetzte Annäherung stattfinden — bis zu ihrem Zusammentreffen im
gemeinsamen Schwerpunkte M. Daß sie sich in keinen: anderen Punkte