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Da C L x = di die Breite des Monds in der Opposition an-
giebt — die sich u. a. nach dem bereits früher in dem Abschnitte
„Interpolation" besprochenen Verfahren aus den Tafeln berechnen
läßt — da ferner < MCL X — Neigung der relativen Mondbahn
gegen die Ekliptik — i, so läßt sich die kürzeste Distanz CMj = d
aus der Gleichung:
d — di cosi
bestimmen. Die Neigung i der relativen Mondbahn gegen die Ekliptik
ist, wie die der absoluten Mondbahn, immer nur um ein weniges
größer als 50, mithin co8i — 0,996. Man kann deshalb, zumal
di selbst immer nur eine kleine Größe ist, in dieser vorläufigen
Untersuchung
cl — di — Breite in der Opposition
setzen.
Ergiebt sich nun, daß
d — b x = Schattenradius + Mondradius
= Q + r,
dann berührt (vgl. die relative Bahn AjBj der Fig. 4) die Mond
scheibe zur Zeit der größten Phase den Schattenkegel von außen —
Grenze der partialen Finsternis.
Wäre (vgl. die relative Bahn A 2 B 2 der Fig. 4):
d = b 2 == q — r,
dann bestände die größte Phase in innerer Randberührung — Grenze
der totalen Finsternis.
Ist demnach
d <1 Q 4" v,
dann darf mindestens eine partiale Finsternis, ist
d < Q — r,
dann darf eine totale Finsternis erwartet werden.
Wir haben hiermit die gesuchten Bedingungen für das Eintreten
einer partialen oder totalen Mondfinsternis.
Diese vorbereitende Rechnung setzt demnach voraus, daß man
außer der Breite d des Monds im Augenblicke der Opposition, sowie