Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

Vorwort. 
Die Lehren der Astromechanik sind einer doppelten — einer 
synthetischen und einer analytischen —Begründung fähig. 
3n der nachfolgenden Darstellung ist fast durchgängigste analytische 
Form der Entwickelung gewählt worden, hierfür sprach zunächst 
der herrschende Gebrauch, von dem abzuweichen schon des 
halb nicht geraten erschien, um dem Leser den Zugang zu den 
größeren, in der Sprache der Analysis abgefaßten Schriftwerken 
nicht ohne Not zu versperren — sodann aber auch die S a ch e se l b st. 
Laplace, gewiß der zuständigste Richter in Angelegenheiten der 
Astromechanik, sieht in den wiederholt, aber gewöhnlich mit mehr 
Scharfsinn als Glück unternommenen versuchen, die physische Astro 
nomie oder einzelne Teile derselben einer synthetischen Behandlung 
zu unterwerfen, „fast ebensoviel Belege für die Übermacht der 
Analysis über die Synthesis". Zn der That nötigt die synthetische 
Erörterung von fragen, welche seitens der Analysis eine ganz un 
gezwungene Beantwortung finden, in Ermangelung einfacher Ent 
scheidungsgründe meist zu einer weitläufigen und ermüdenden Dis 
junktion von Linzelfällen, oder, wenn man sich hierauf nicht ein 
lassen will, zum verzicht auf eine durchweg befriedigende Auskunft. 
— Andererseits kann nicht in Abrede gestellt werden, daß eine zu 
allgemein gehaltene analytische Untersuchung, indem sie überall das 
abstrakte Zeichen für die Sache setzt, an Evidenz verliert und nament-
	        
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