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zustellen, so bleibt eben nichts übrig, als wenigstens einen genäherten
Zahlenwert desselben durch mechanische Quadratur auszumitteln.
Man nennt das Verfahren, welches sich auf die empirische Inte
gration stützt, die
Methode der speciellen Störungen.
Dieselbe läßt sich sowohl zur Bestimmung der Störungen der
Koordinaten als der Elemente verwenden. Die unmittelbare Be
stimmung der gestörten Koordinaten ist theoretisch einfacher; die Be.
stimmung der gestörten Elemente zwar etwas umständlicher, aber vom
wissenschaftlichen Standpunkte ans ungleich interessanter. Jenes Vem
fahren schließt sich direkt an die obigen Fundamentalgleichungen der
allgemeinen Störungsrechnung an, und da diese Difserentialquotienten
der zweiten Ordnung enthalten, so erfordern sie eine wiederholte
mechanische Quadratur. Die Ermittelung der Elementarstörungen geht
von den Geschwindigkeiten der Elemente aus und bedingt deshalb nur
eine einmalige mechanische Quadratur. Im Nachstehenden wird ans
schließlich die Methode der speziellen Störungen der Ele
mente betrachtet werden.
Der ihr zu Grunde liegende Gedanke ist kurz folgender:
Wenn man für zwei beliebig weit voneinanderliegende Zeitpunkte
die wirklich stattfindenden, also mit allen Störungen behafteten Elemente
einer Planetenbahn kennt, so lassen sich aus diesen Elementen mit der
einfachen elliptischen Rechnung die den beiden Zeitpunkten entsprechen
den Koordinaten des Planeten, also auch die in der Zwischenzeit ein
getretenen Änderungen und nächstdem — nach Abzug der elliptischen
Änderungen — die Störungen der Koordinaten finden. Wird nun
das Integral
/f(t)dt = X
gesucht, so stellt f (t) = ^ die Geschwindigkeit dar, mit welcher sich
die gesuchte Funktion X ändert, während das zwischen bestimmten
Grenzen genommene Integral die den Grenzen entsprechende Änderung
von X angiebt.
Im vorliegenden Falle sollen die während einer endlichen Zeit