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ihrer Bedingungen — und damit jede tiefer begründete Sternkunde —
unmöglich. Da es nun am natürlichsten erscheint, zum Zwecke der
Vergleichung alle Beobachtungen auf den Mittelpunkt der Erde zu
beziehen, so bildet die Größe und Gestalt der Erde gleichfalls
einen Teil dieser Untersuchungen. Endlich kann auch eine Kenntnis
der Entfernungen der Himmelskörper bereits auf dieser
Stufe nicht entbehrt werden, weil die Parallaxe (die scheinbare Ortsver
schiebung) derselben hierdurch wesentlich bedingt ist. Insofern nun aber
die Bestimmung der Entfernungen der meisten Glieder unseres Sonnen
systems schon eine richtige Vorstellung von den Bewegungsgesetzen der
Planeten zur Voraussetzung hat, befinden wir uns hier an der
Übergangsstelle zur zweiten Stufe astronomischer Untersuchung — wie
sich denn überhaupt eine haarscharfe Demarkationslinie zwischen den
verschiedenen Teilen einer .und derselben Wissenschaft unmöglich ziehen
läßt. — Diesen Zweig der Astronomie, der also seine Hauptaufgabe
in der Konstatierung der astronomischen Thatsachen findet, nennt man
die sphärische Astronomie. Weil diese Thatsachen ununterbrochene
Ketten von Erscheinungen bilden und schon in ihrem äußeren Verlaufe
eine offenbare Gesetzmäßigkeit verraten, so rechnet man in das Gebiet
der sphärischen Astronomie wohl auch die Darlegung der äußeren
Ordnung dieser Erscheinungen.
Der nächst höhere Standpunkt richtet sich sodann auf Erforschung
der inneren Ordnung der Thatsachen, d. h. der Gesetze, welche ihren
Verlauf bestimmen und erklären. In erster Linie handelt es sich dabei
um die Auffindung eines Erklärnngsgrunds für die zeitliche und räum
liche Aufeinanderfolge der wirklich beobachteten, dann aber auch
der noch zu erwartenden Thatsachen. Denn vornehmlich in der
Übereinstimmung der aus dem Erklärungsgrunde (der Hypothese)
vorausgesagten Erscheinungen mit dem Eintreffen derselben liegt
die Gewähr für die Richtigkeit der Hypothesen. Derjenige Zweig der
Astronomie, welcher die empirische Begründung dieser Hypothesen —
die sich unter dem Namen der Koperniko-Keplerschen Gesetze zusammen-
fallen lassen —, ferner die aus ihnen gezogenen Folgerungen, die
Methoden der Vorausberechnung (Finsternisberechnung, Bahnbestimmung
u. s. f.) behandelt, führt den Namen theorische Astronomie.
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