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Amerigo Vespucci (geb. zu Florenz 1451; gest. 1512): erste
Anwendung der Methode der Monddistanzen zur Bestimmung
„der Länge zur See" — auf Grund der Ephemeriden Regio-
montans.
Joh. Werner (Nürnberg 1468-—1528) vervollkommnete des
Vorigen Methode; fand bessere Werte für das Vorrücken der
Nachtgleichen.
Er asm. Reinhold (1511—1553) gab nach dem Kopernik.
Systeme berechnete astron. Tafeln heraus, vermutete die ellip
tische Gestalt der Merkursbahn.
Jean Fernel (franz. Arzt): Verbesserte Gradmessung nördlich von
Paris (1525).
Wilhelm IV., Landgraf von Hessen (1532—1592), baute eine
Sternwarte zu Kassel (1561) und bestimmte dort, unterstützt
von seinen trefflichen Astronomen Christoph Roth mann
und I o o st B ü r g i, mit großer Genauigkeit u. a. die Örter
von 400 Fixsternen, wobei zum erstenmal die Uhr als
eigentliches Beobachtungsmittel benutzt wurde.
Gerhard Krem er, genannt Mercator (Flandern 1512 —
Duisburg 1594), berühmter Verfertiger von Globen, Laud-
und Seekarten mit Anwendung eigener Projektionsmethoden
(„Merkators Projektion").
Papst Gregor XIII. (1512—1585) führt auf Veranlassung des
italienischen Arztes Luigi Lilio (1576) und unter hauptsächlicher
Mitwirkung des deutschen Astronomen Christoph Klarius
(Bamberg 1537 Rom 1612) die bereits 100 Jahre vor
her in Angriff genommene, aber durch den vorzeitigen Tod
Regiomontans wieder ins Stocken geratene Kalender re form
aus: Gregorianischer Kalender. Derselbe fand nur
allmählich und nach harten Kämpfen allgemeine Einführung. —
Bei den Völkern griechischen Bekenntnisses herrscht der julia-
nische Kalender noch jetzt.
Tyge (Tycho) de Brahe, geb. 1546 zu Knudstrup in Dänemark,
gest. 1601 zu Prag, einer der ausgezeichnetsten Beobachter aller