Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

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gleichfalls nachgewiesen. Dieselben sind übrigens weniger in der 
allgemeinen Natur der Störungen begründet — wie etwa die streng 
genommenen gleichfalls nur periodischen Störungen der Neigung und 
Excentricität — als in der besonderen Beschaffenheit der betreffen 
den Bahnen. So verdanken die großen Gleichungen Jupiters und 
Saturns nur dem zufälligen Umstande ihre Entstehung, daß die mitt 
leren Entfernungen dieser beiden Himmelskörper nahezu ein kommen- 
surabeles Verhältnis bilden. Die Säkulargleichung des Monds 
entspringt aus der Veränderlichkeit der Erdbahnexcentricität; aber der 
Einfluß dieser Veränderlichkeit auf die Mondbewegung würde wohl 
kaum durch Beobachtungen festzustellen fein, wenn sie nicht gerade 
unseren Mond beträfen, dessen Bewegung wir mit der denkbar- 
größten Genauigkeit zu erforschen in der Lage sind, wozu noch bemerkt 
werden mag, daß diese Säkulargleichung erst durch Hinzuziehung der 
zweiten Potenz der Erdbahnexcentricität von der Theorie bestätigt wird, 
verschieden von den anderen Säkulargleichungen, welche bereits von den 
ersten Potenzen der Elemente abhängen. 
Was die Beobachtung der Störungen betrifft, so unterliegt 
die erfahrungsmäßige Feststellung der säkularen Ungleichheiten keinen 
besonderen Schwierigkeiten, da sie durch sehr lange Zeiträume hindurch 
immer in demselben Sinne wirken, sich also anhäufen: man erhält sie 
durch Vergleichung (mindestens dreier) sehr entfernter Beobachtungen. 
Anders verhält es sich mit den periodischen Störungen, es sei denn, 
daß dieselben — wie z. B. die großen Ungleichheiten des Monds — 
eine sehr augenfällige Größe annehmen. Ist dies nicht der Fall, dann 
erfordert die empirische Bestimmung der periodischen Störungen — 
infolge ihrer ephemeren Natur — die feinsten Beobachtungsmittel, wie 
sie erst die neuere Astronomie zur Verfiigung hat.
	        
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