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tionsgesetz; gab in demselben Jahre eine richtige Theorie der
Ebbe und Flut; bewies gleichfalls 1666 die verschiedene
Brechbarkeit der Lichtstrahlen; konstruierte 1672 das erste
Spiegelteleskop (die Möglichkeit achromatischer Linsen bezweifelnd);
forderte 1679 die royal Society zu London auf, einen direkten
Nachweis der Achsendrehung der Erde durch Fallbeobachtungen
(Abweichung eines fallenden Körpers gegen Osten) erbringen
zu lassen; teilte 1684 Halley seine Methoden zur Bestimmung
der Kometenbahnen, zur Ermittelung der Massen der von Tra
banten begleiteten Planeten u. versch. a. mit und veröffentlichte
1687 sein ewig denkwürdiges Werk: Philosophiae naturalis
principia mathematica. Außerdem erwarb er sich ein unver
gängliches Verdienst durch die bereits von Kepler eingeleitete,
gleichzeitig auch von Leibnitz gemachte Erfindung der Infinite
simalrechnung, welche ganz neue Zweige der reinen und an
gewandten Mathematik ins Leben rief. — Mit königlichen
Ehren — der Lordkanzler, zwei Herzöge, drei Grafen hielten
die Zipfel des Leichentuchs — in der Westminsterabtei beerdigt,
sagt die Inschrift seines Grabdenkmals:
Quem immortalem testantur tempus, natura, coelum:
mortalem hoc marmor fatetur. —
Sibi gratulentur mortales, tale tantumque extitisse humani
generis decus. —
Olaus Römer (geb. 1644 zu Aarhus, gest. 1710 zu Kopen
hagen), eine Reihe von Jahren Mitarbeiter von Picard und
Cassini, ausgezeichneter Beobachter, dessen großartige Arbeiten
leider durch eine Feuersbruust verloren gegangen find, be
stimmte 1675 aus gewissen Ungleichmäßigkeiten in der Ver
finsterung des Jupiterstrabanten die bis dahin für unendlich
groß gehaltene Geschwindigkeit des Lichtes zu 40000 Meilen
in der Sekunde — ein Resultat, welches mit späteren, anderen
Untersuchungen vortrefflich übereinstimmte (s. außerd. p. 219).
James Bradley (geb. 1692, gest. 1762 als Direktor von Green
wich), entdeckte 1728 — bei seinen anfangs in Gemeinschaft mit
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