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Samuel Molineux zur Bestimmung von Fflsternparallaxen
unternommenen Beobachtungen — die Aberration und 1748
die Nutation. Durch erstere wurde ein direkter Nachweis
der Bewegung der Erde um die Soune (also der Unhaltbar
keit des Tychonischen Systems) sowie eine Bestätigung der
Römerschen Entdeckung der Lichtgeschwindigkeit geliefert.
Friedrich Wilhelm Herschel, der Ältere, geb. 15. Nov. 1738
in Hannover, gest. auf seinem ihm vom König von England
geschenkten Landgute Slough bei Windsor, reihte — mit Hülfe
der von ihm selbst verfertigten großen Spiegelteleskope — Ent
deckung an Entdeckung (Uranus mit 6 Nebenplaneten, zahlreiche
Nebelflecken und Sternhaufen, Rotation des Saturn, die Binär
sterne u. s. f.), wobei ihm seine Schwester Karoline thätig
unterstützte.
John Frederick William Herschel (1792—1871), Sohn
des vorigen, setzte die Entdeckungen seines Vaters namentlich
im Gebiete der Fipsternsysteme mit ebensoviel Eifer als Erfolg
fort und lieferte außerdem eine sorgfältige Durchmusterung des
Fipsternhimmels der gesamten südlichen Hemisphäre.
Joh. Heinrich Lambert (geb. 1728 zu Mühlhausen im Ober
elsaß, gest. 1777 zu Berlin, als Oberbaurat, zu welcher Stellung
er sich, trotz aller äußeren Hemmnisse, emporgeschwungen hatte),
einer der klarsten Denker aller Zeiten, machte sich um die Logik
ebenso verdient wie um die Mathematik und Naturwissenschaft.
Seine Schriften „Photometria, sive de mensura et gradi
bus luminis colorum et umbrae“, „Kosmologische Briefe über
die Einrichtung des Weltbaus", „Insigniores orbitae come
tarum proprietates“ enthalten eine Fülle, für die Astronomie
fruchtbarer Gedanken. Auch die durch Brander (f. später)
ausgeführten Glasmikrometer sind seine Erfindung.
Jos. Jerome Lefrantzais de Lalande (geb. 1732 zu Bourg,
gest. 1807 als Direktor der Pariser Sternwarte), berühmter
Astronom und astronomischer Schriftsteller (Traite d’astro-
nomie u. s. f.) und