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Nicolas Louis de Lacaille (Rumigny 1713 — Paris 1762),
ausgezeichneter Beobachter des südlichen Himmels,
sind durch ihre korrespondierenden Beobachtungen in Berlin und am
Kap der guten Hoffnung epochemachend für die Bestimmung der
Mondparallaxe.
Andererseits erhielt der von Richer gefundene Wert der Sonnen
parallaxe eine gewichtige Stütze und wertvolle Berichtigung aus den
Beobachtungen der Venusdurchgänge von 1761 und 1769, zu
welchen England, Frankreich, Rußland u. a. Expeditionen ausschickten
— vorzugsweise auf Anregung von Halleys Abhandlung: Methodus
Singularis qua Solis parallaxis ope Yeneris intra Solem conspi-
ciendae tuto determinari poterit.
Jos. Nie. De l'Jsle (geb. 1688 zu Paris, gest. daselbst 1768,
arm und verlassen), allgemein bekannt durch seine Methode zur
Berechnung der Sonnenparallaxe aus Venusdurchgäugeu.
Nevil Maskelyne (geb. 1732 zu London, gest. 1811 zu Green
wich) nahm an der Beobachtung der obenerwähnten Venus
durchgänge hervorragenden Anteil, ist aber namentlich bedeutend
durch die gemeinsam mit Hutton ausgeführte erste experimentelle
Bestimmung der Erddichtigkeit, für welche der Wert 4,48
gefunden wurde, während Newton auf theoretischem Wege 5
erhalten hatte. Die später von Cavendish, Carlini, Reich
und noch 1872 von Cornu und Baille, insbesondere auch von
Jolly, zum Teil auf ganz verschiedene Art angestellten Versuche
lassen das Resultat 5,6 als das wahrscheinlichste erscheinen.
Jean Baptiste Jos. Delambre (geb. 1749 zu Amiens, gest.
1807 zu Paris), vielseitiger theoretischer Astronom, lieferte
verschiedene Planetentafeln, führte mit M^chain die Gradmessung
von Dünkirchen bis Barcelona aus und hat ganz besonders
durch seine astronomisch-historischen Werke Berühmtheit erlangt.
Pierre Bouguer (geb. 1698 in der Bretagne, gest. 1758 in
Paris), Erfinder des Heliometers, eines mit mikrometrischer
Vorrichtung versehenen Fernrohres zur Bestimmung kleiner
Winkel, z. B. der Planetendurchmesser, leitete im Aufträge der
Pariser Akademie mit