Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

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zuzuwenden. Es gelang ihm denn auch bald eine neue Methode 
von allgemeiner Brauchbarkeit ausfindig zu machen, und daun 
weiter auf Grund derselben Ephemeriden zu berechnen, welche 
den zunächst beabsichtigten Erfolg — die Wiedererspähung der 
Ceres — herbeiführten. Diese Methode — in vielfachen Modi 
fikationen — bildet mit dem reichhaltigen, ihr fachlich verwandten 
theoretischen und praktischen Material den Inhalt der 
Theoria motus corporum coelestium in sectionibus conicis Solem 
ambientium, 
eines Werks, welches hinsichtlich feiner wissenschaftlichen Bedeutung den 
Vergleich mit der Mécanique celeste und den Newtonschen „Prin 
cipien" nicht zu scheuen braucht, diesen aber in formaler Beziehung 
unzweifelhaft überlegen ist. 
Der Entdeckung der Ceres folgte bald (28. III. 1802) die der 
Pallas durch Olbers, der Juno (1. IX. 1804) durch Harding in 
Lilienthal bei Bremen, der Vesta (29. III. 1807) wieder durch 
Olbers. Dann stockte die Auffindung weiterer Himmelskörper bis in 
die Mitte der vierziger Jahre, wo den Reigen die Asträa eröffnet. 
Seitdem aber bringt jedes Jahr uns verschiedene neue Mitglieder dieses 
himmlischen Zwerggeschlechts, dessen Heimat zwischen Mars und Jupiter 
liegt, und gegenwärtig ist ihre Zahl bereits auf ca. 2 1 /a Hundert ge 
stiegen. 
Inzwischen stand auch die von Laplace mit so staunenswertem 
Erfolge bearbeitete Himmelsmechanik keineswegs still, wurde viel 
mehr von einer Reihe Astronomen namentlich in ihren Einzelheiten 
weiter ausgebaut. An erster Stelle ist hier zu nennen 
Friedrich Wilhelm Bessel (geb. 1784, gest. 1846), einer der 
geistvollsten Naturforscher und unbestritten der vielseitigste Astro 
nom der Neuzeit, dessen Arbeiten sich auf alle Zweige der theo 
retischen und praktischen Wissenschaft erstreckten. Die Funda 
menta astronomiae deducta ex observationibus J. Bradley 
(1818), ferner die „Tabulae Regiomontanae“, die „Theorie 
der Störungen der Kometen", die „Gradmessungen in Ost 
preußen", die „Astronomischen Untersuchungen", die „Messung
	        
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