Full text: Elemente der Astromechanik: die Störungen der fortschreitenden und rotierenden Bewegung der Himmelskörper, Theorie der Schwere auf der Oberfläche rotierender Sphäroide (Teil 5)

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2. Periode. 
Willibrord Snellius (geb. 1591 zu Leyden, gest. 1626, all 
gemein bekannt durch das von ihm erfundene, später von Car- 
tesius veröffentlichte Brechungsgesetz) erhält aus der 1615 vor 
genommenen Messung des Bogens Alkmaar bis Bergen-op- 
Zoom das Resultat: io = 57 033 t, nachdem Muschen- 
broeck einige bereits von Snellius selbst bemerkte Rechenfehler 
berichtigt hatte. Epochemachend ist diese Messung durch An 
wendung der Triangulation. Auch löste Snellius bei 
dieser Gelegenheit die irrigerweise nach Pothenot benannte 
Aufgabe. 
Richard Norwood zieht aus dem mit der Meßkette (1633—1635) 
bestimmten Bogen London-Aork das Ergebnis: 1° = 57300 t. 
Franc. Maria G rimaldi (geb. 1618 zu Bologna, gest. das. 
1663) und der Jesuit Giov. Batt. Riccioli (geb. 1598 
zu Ferrara, gest. 1671) erhalten — indem für den astrono 
mischen Teil das Kepplersche Verfahren der Zenitdistanzen be 
nutzt wurde — aus der von ihnen im Jahre 1645 durch 
geführten Messung: 1° = ca. 63 000 t. 
Jean Picard findet (t664) — durch eine erste, umsichtige Ver 
wendung der Snelliusschen Dreiecksnetze — aus dem Bogen 
Amiens-Malvoisine: 1° = 57060 t. Historisch denkwürdig ist 
diese Messung außerdem durch den Umstand, daß Newton, auf 
ihre Resultate gestützt, die Richtigkeit seiner Gravitationsrech 
nungen — die vorher Widersprüche zeigten •— bestätigt fand. 
3. Periode. 
Um die von Newton aufgestellte Behauptung von der sphäroidischen 
Gestalt der Erde auf ihre Wahrheit zu prüfen, wurde die Picardsche 
Messung während des Zeitraumes 1683—1718 südlich bis Collioure 
und nördlich bis Dünkirchen ■— anfangs unter Leitung von 
Dom. Cassini und PH. de la Hire (geb. 1640 zu Paris, gest. 
das. 1718), später von des ersteren Sohne Jacq. Cassini
	        
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