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größere astronomische Bedeutung. Von letzteren wurden sie nach
wissenschaftlichen Principien ausgeführt, teils in der Form des
Gnomons (mit vertikal stehendem Zeiger), teils in der
Form des Polos (mit parallaktisch gerichtetem Zeiger).
Die Sanduhren haben, als astronomisches Instrument, stets nur
eine untergeordnete Bedeutung gehabt.
Der Himmelsglobus wurde spätestens zur Zeit des E u d o p u s
(370 v. Chr.) konstruiert und nachher oft auf sehr kunstvolle
und kostspielige Art hergestellt.
Die
nacharabische Zeit
wird eingeleitet durch Erfindung der (je nach der Triebkraft als Ge
wicht- und Federuhren bezeichneten) Räöeruhren. Über ihrer Ge
schichte ruht noch vielfach Dunkel. Doch darf als einigermaßen stst-
stehend angenommen werden, daß
die Gewicht-Räderuhren — das Zahnrad wird bereits von
Aristoteles als Bewegungsmechanismus erwähnt — im Jahre
840 n. Chr. von Pacificus, Archidiakonns in Verona,
die Schlaguhren 996 n. Chr. vom Papste Sylvester II,
die Taschenuhren 1500 von Peter Hele in Nürnberg (daher
„Nürnberger Eier"),
und als zweifellos, daß
die Pendeluhren sowie die Spiralsederuhren (bei welchen
das den Gang der Uhr regulierende Schwungrad, die sog. Un
ruhe, mit einer besonderen Spiralfeder verbunden ist)
1656—74 von Huyghens,
die See- und Längenuhren (Chronometer) 1764 von John
Harrison,
die Kompensationspendel 1768 von Graham
erfunden worden sind.
Eine vollständige Umwälzung erfuhr jedoch die praktische Astro
nomie erst durch die Erfindung der Fernrohre und Mikroskope,