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Liegt demnach der Ursprung der Koordinaten im Schwerpunkte,
so muß sein (wegen x 0 =y 0 = 20 = 9^110):
2mx=o; 2my=o; 2mz = o.
Diese Gleichungen, von denen wir demnächst wiederholt Gebrauch
machen werden, gelten aber überhaupt für ein System beliebig
vieler materieller Punkte und auch dann, wenn dieselben durch
Kohäsion zusammenhängen und einen Raum stetig erfüllen. In diesem
Falle schreibt man dieselben — indem dm statt m gesetzt wird:
/xdm==o; /y dm —0; sz dm = o.
B. Zusammensetzung von Drehungen.
In Fig. 5 bedeute MN eine Drehungsachse. Für die Folge
setzen wir voraus, daß durch die Strecke MN — p nicht bloß die Lage
der Rotationsachse, sondern auch die G r ö ß e der
Drehung, d. h. die Winkelgeschwindigkeit („Ge
schwindigkeit eines Punkts in der Entfernung 1
von der Drehachse"), sowie der Sinn der Drehung
— welche von N aus betrachtet stets in der
Richtung des Pfeils, also entgegengesetzt der Be
wegungsrichtung eines Uhrzeigers, gedacht werden
mag — dargestellt werde.
Ist ein Körper gleichzeitig mehreren Drehungen unterworfen, fo
muß man unterscheiden, ob die Achsen im Raume verteilt sind oder in
einer Ebene liegen und, im letzteren Falle, ob sie parallel laufen oder
sich schneiden. Für unseren Bedarf genügt es, diejenigen gleichzeitigen
Drehungen etwas näher zu betrachten, welche um sich schneidende
Achsen erfolgen. Die Regel, nach welcher solche Rotationen zu einer
einzigen zusammengesetzt werden, heißt das Gesetz vom
Parallelogramme der Rotationen
und läßt sich folgendermaßen aussprechen:
Wird ein Körper gleichzeitig von zwei Drehungen
ergriffen, welche nach Ort, Größe und Richtung durch
die Seiten 0k und 00 eines Parallelogramms ver-