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Gleichungen (I) und (II) für die Lösung des Rotationsproblems haben
müssen.
Anmerkung.
Sind die in den Gleichungen (I) austretenden äußeren Kräfte
Null, so ist die Winkelgeschwindigkeit w um die Momentanachse, sowie
deren durch die drei Winkel «, ß, y bestimmte Lage gegen die Träg
heitsachsen nur in dem Falle konstant — wie uns bereits ans anderen
Betrachtungen bekannt —, wenn die Momentanachse mit einer dieser
Trägheitsachsen zusammenfällt, wobei wir von der Stabilität oder
Labilität dieser Achse absehen können. In jedem anderen Falle sind
die obigen Elemente — trotz der Abwesenheit äußerer Kräfte — und
zwar infolge der aus der Rotation selbst entspringenden und sich nicht
vernichtenden Centrifugalkräfte ununterbrochenen, bald sehr erheblichen,
bald auch nur kaum merklichen Veränderungen unterworfen, auf die
wir bei Betrachtung der Erdrotation Gelegenheit haben werden zurück
zukommen.