Full text: Die reine Mathematik in den Jahren 1884 - 1899

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Mathematiker zu nennen — und dadurch dem mathema 
tischen Lehrer der Anstalt das Studium der werthvollsten 
Originalwerke der mathematischen Litteratur ermöglichen. 
Den grofsen Geistern der Nation wird aber durch eine 
solche Gesamtausgabe ihrer Werke das schönste und 
dauerhafteste Denkmal errichtet. Die Werke der oben 
genannten deutschen Autoren sind in den letzten beiden 
Decennien theils abgeschlossen, theils vollständig heraus 
gegeben worden; die von Kronecker und Weierstrafs 
harren noch der Vollendung. In gleicher Weise hat Frank 
reich seine Ausgaben von Lagrange, Laplace, Fourier, 
Fermat, Laguerre, Galois, Cauchy, Descartes, 
England von Smith, Cayley, Tait, Italien von Galilei, 
Holland von Huygens, Norwegen (schon früher) von 
Abel. 
In der pietätvollen Rückschau auf die Verdienste der 
Bahnbrecher der Wissenschaft zeigt sich überhaupt das 
Interesse an ihrer Geschichte. Während früher die Ge 
schichte der Mathematik als Liebhaberei nur zuweilen von 
Einzelnen gepflegt wurde, sind jetzt bei allen Nationen 
Historiker der Mathematik vorhanden, die theils in Mono 
graphien, theils in zusammenhängenden Darstellungen der 
Geschichte gröfserer Perioden die Ergebnisse ihrer For 
schungen niederlegen. Vor allem sind die bis zum Jahre 
1758 reichenden Vorlesungen über Geschichte der Mathe 
matik von M. Cantor zu nennen, die im vorigen Jahre 
nach achtzehnjähriger angestrengter Arbeit als deutsches 
monumentales Werk vollendet sind. Dagegen ist das Ein 
gehen (1887) des Bollettino di bibliografía e di storia delle 
scienze matematiche e fisiche zu beklagen, das der Fürst 
B. Boncompagni bis auf 20 starke Quartbände auf seine
	        
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