Full text: Die reine Mathematik in den Jahren 1884 - 1899

stitutionen zu einer Theorie der Gruppen geworden, die 
in Burnsides Theory of groups of finite Order sachkun 
dig erst jüngst (1897) behandelt ist; denn mittlerweile ist 
diese Gruppentheorie zu einem umfangreichen Gebiete an 
gewachsen, dem alljährlich viele Forscher ihre Kräfte 
weihen. Je nach ihrer Neigung wird dabei mehr der äufser- 
liche Schematismus verfolgt, damit fafsbare Zahlen leicht 
abgeleitet werden können, oder man spürt dem Geiste der 
Gruppentheorie nach, um die verschiedensten Erscheinun 
gen unter sie einzufügen. Gerade weil hier in der Gegen 
wart ein frisches und fröhliches Leben pulsirt, müssen wir 
es uns versagen, einzelne Erscheinungen oder Namen be 
sonders hervorzuheben. Nur wollen wir das erst jüngst 
vollendete und dann gleich in zweiter Auflage wieder er 
schienene Lehrbuch der Algebra von H. Weber nennen, 
das, unter dem Beirathe des in diesen Theorien vor allen 
kundigen Frobenius verfafst, alle bezüglichen Ergebnisse 
in musterhafter Weise zusammenstellt; wir thun das an 
dieser Stelle um so lieber, weil H. Weber, obschon nur 
für kurze Zeit, unserer Hochschule als Lehrer für Mathe 
matik angehört hat. Aus diesem Lehrbuche kann man 
dann weiter noch ersehen, welche Fortschritte in der 
Theorie der Auflösungen der algebraischen Gleichungen 
höherer Grade, namentlich des fünften und sechsten Grades, 
erzielt worden sind. 
Bei der Lehre von der Auflösung der Gleichungen 
wollen wir nicht unterlassen zu erwähnen, dafs, ent 
sprechend den von Seiten der Techniker geltend gemachten 
Wünschen, für die graphische Lösung von Gleichungen er 
folgreiche Bemühungen angestellt sind. Unter den hierher 
gehörigen Schriften ist vornehmlich der erst in diesem Jahre
	        
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