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wird, der erst vor wenigen Jahren in Paris mit dem
Bordin-Preise gekrönt ist.
Die vielen Specialuntersuchungen, durch welche unsere
Kenntnisse von den einzelnen geometrischen Gebilden, so
wohl denen der Ebene, als auch besonders denen des
Raumes, erweitert worden sind, können in dieser kurzen
Skizze nicht gestreift werden. Wir wollen die Arbeiten
über Minimalflächen, unter denselben die von Schwarz,
erwähnen, weil bei ihrer Behandlung geometrische und
analytische Betrachtungen sich gegenseitig stützen. Die
Liniengeometrie, welche die PI Ücker’sehe neue Geometrie
des Raumes auf eine angemessene analytische Basis gestellt
hatte, fährt fort, den Gegenstand vieler analytischen Ar
beiten zu bilden, und die Theorie der Flächenabbildung
mit ihren mannigfachen und wandelbaren Aufgaben liefert
immer wieder den Stoff zu scharfsinnigen Anwendungen
der Analysis auf die Geometrie.
Zum Schlüsse mögen nur wenige Bemerkungen über
die Anwendungen der reinen Mathematik auf die Mechanik
und die mathematische Physik hier folgen. Zwar sind die
selben oft so rein mathematisch, dafs sie stets zur För
derung der mathematischen Forschungen wesentlich bei
getragen, häufig direct den Anstofs zu ihnen gegeben
haben. Allein wegen der Gröfse des Gebietes ist die
äufserste Beschränkung durchaus geboten. Im allgemeinen
ist zu sagen, dafs viele dynamische Untersuchungen mit
solchen aus der Theorie der Differentialgleichungen zu
sammenfallen, und dafs daher manche neueren Arbeiten
mit Titeln, die der Mechanik entlehnt sind, eigentlich in
die allgemeine Functionentheorie oder in die Theorie der
Transformation der Differentialgleichungen gehören. Be-