Translation, sogenannte Translation, ausgeübt. Dadurch wird jeder Punkt der Ebene
in einen anderen übergeführt. Legen wir, um das analytisch darzu
stellen, die x-Axe des Cartesischen Coordinatensystems in die Richtung
der Verschiebung und ist a die Strecke, um welche alle Punkte der
Ebene verschoben werden sollen, so geht der Punkt (x, y) in den Punkt
x t = x + a, y 1 = y
y
über. Der Strecke a können wir natürlich alle möglichen constanten
Werte von — oo bis -f- oo beilegen, und dadurch erhalten wir oo 1
verschiedene*) Translationsbewegungen, welche alle nach derselben
oder nach der gerade entgegengesetzten Richtung hin stattfinden.
Führen wir nun zwei derselben nach einander aus: Die erste
Translation um die Strecke a führt den Punkt (x, y) über in den Üunkt
x x = x -f- a, y x ~y,
die darauf folgende zweite Translation um die Strecke a x führt den
neuen Punkt (x 1} y x ) weiter bis zur Stelle
x% = x x -j- a x , y 2 = y x ,
die mit den beiden vorigen auf einer Parallelen zur x-Axe liegt. Der
Übergang aus der Anfangslage (x, y) in die Endlage (x 2 , y 2 ) hätte
offenbar auch durch eine einzige Translation um die Strecke a -f- a x
geleistet werden können und zwar gleichzeitig für alle Tankte der
Ebene. Auch analytisch geht dies hervor, da aus unseren Gleichungen
durch Elimination der Zwischenwerte x x , y x folgt:
x 2 = x + a + a x , y 2 = y.
Dieses ganz einfache Ergebnis können wir so aussprechen:
Tie Reihenfolge zweier Translationen aus der Schar der Translationen
x x = x + a, y x = y
ist (hinsichtlich ihres Endergebnisses) äquivalent mit einer einzigen Trans
lation aus derselben Schar.
Eingliedrige Aus diesem Grunde nennen wir jene Schar insbesondere eine
GrU TraJ-° n Gruppe von Translationen. Sie enthält einen (willkürlichen) Parameter a
lationen. ü a üer oo 1 verschiedene Translationen. Sie wird deshalb auch eine
eingliedrige Gruppe genannt.
*) Eine solche Ausdrucksweise benutzen wir häufig: Wenn ein Gebilde von
n Parametern (willkürlichen Constanten) abhängt, von denen keiner überzählig ist,
so nimmt das Gebilde oo n verschiedene Lagen an, wenn die Parameter variieren.
So giebt es z. B. auf der Geraden oo 1 , in der Ebene oo 2 , im Raume oo 3 Punkte,
denn die Lage des* Punktes hängt von bez. 1, 2, 3 Parametern (Coordinaten) ab.
Ferner giebt es in der Ebene oo 3 Kreise, da zur Bestimmung des Kreises drei
Grössen (z. B. die beiden Mittelpunktscoordinaten und der. Radius) genügen, u. s. w.