Neues Krit. dafür, d. e. Differentialgl. 1. 0. in x, y e. eingl. Gr. gestattet. 275
welche mit x und y zusammen die Differentialgleichung erfüllt, d. h.
jene oo 2 Linienelemente, welche der Gleichung £1 = 0 genügen, stellen
sich dar als die oo 2 Linienelemente, deren Richtungen die Integral-
curven in ihren Punkten berühren. (Fig. 26.) Die Integralcurven
sind also die oo 1 Curven, welche von jenen oo 2 Linienelementen ein
gehüllt werden.
Wenn insbesondere die Gleichung (10) y selbst gar nicht enthält,
stellt sie allerdings keine Differentialgleichung mehr vor, aber sie
definiert dann immer noch oo 2 Linienelemente. Wählt man nämlich
in diesem Falle x beliebig, so wird durch die Gleichung y bestimmt,
während y ganz willkürlich bleibt. Eine Gleichung zwischen x und y
Fig. 27.
Fig. 26,
allein, die in gewöhnlicher Auffassung eine Curve darstellt, wird also
als Gleichung zwischen den Coordinaten der Linienelemente die oo 2
Linienelemente darstellen, deren Punkte auf jener Curve liegen, deren
Richtungen aber beliebig sind. (Fig. 27.)
Wir werden voraussetzen, dass die Gleichung (10) die Yariabele
y wirklich enthält.
Verlangen wir nun, dass die vorliegende Differentialgleichung (10)
die Punkttransformation
Xt = (p{x,y), 01 = ^0», 2/)
gestatte, so soll das heissen, dass die Differentialgleichung, geschrieben
in den durch diese Transformation eingeführten Yariabeln dieselbe
Form wie die ursprüngliche hat. Führen wir aber die neuen Veränder
lichen x 1} y t ein, so haben wir für x und y die Auflösungen der
Transformation zu setzen: ferner ist y — ^ vermöge:
Ci 0D
durch x 1} y v und y t ' auszudrücken. Die Gleichung (10) in den drei
Veränderlichen x, y, y muss also invariant sein gegenüber der Trans
formation:
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