Alle Diffgln. erster Ord., welche eine eingl. Gruppe gestatten. 285
nichts anderes als die früher mit v bezeichnet^. Man sieht, dass die
jetzige Bestimmung von v etwas einfacher als die obige ist.
Wir bemerkten schon früher, dass jede hei der eingliedrigen
Gruppe Uf invariante Differentialgleichung erster Ordnung erhalten
wird, indem man eine Invariante £l(x,y,y') der erweiterten Gruppe
ü'f gleich Null setzt. Bezeichnen wir nun jede Invariante der er
weiterten Gruppe ü'f als eine Differentialinvariante der ursprünglichen Variante 1 '
Gruppe Uf, so können wir sagen:
Theorem 23: Ist eine eingliedrige Gruppe Uf in den Verän
derlichen x, y vorgelegt, so gehören zu derselben unendlich viele
Differentialinvarianten, die sich als beliebige Functionen irgend
zweier unabhängiger Invarianten der erweiterten Gruppe ü'f
darstellen lassen. Jede Differentialgleichung &(x,y,y') = 0,
welche Uf gestattet, hann durch Nullsetzen einer Differential
invariante erhalten werden.
Wir ersuchen den Leser, die vorangehenden Methoden zur Auf- vergleich
° • mit der
Stellung aller Differentialgleichungen erster Ordnung in x, y, welche früheren
eine eingliedrige Gruppe Uf gestatten, mit der früher (in § 2 des
8. Kap.) entwickelten Methode zu vergleichen. Das jetzige Verfahren
setzt nur die Kenntnis der Bahncurven, das frühere aber die Kenntnis
der endlichen Gleichungen der Gruppe Uf voraus. Wie schon damals
hervorgehoben wurde, liefert die frühere Methode überdies die be
treffenden Differentialgleichungen in wenig übersichtlichen Formen.
Auch hierin ist das jetzige Verfahren dem früheren weit überlegen.
Zum Vergleich behandeln wir einige der damaligen (in § 3 des
8. Kap. angegebenen) Beispiele nach der jetzigen Methode. Man wird
sehen, wie viel schneller die jetzige Methode dabei zum Ziele führt.
1. Beispiel: Sei Uf die infinitesimale Ahnlichkeitstransformation: Beispiele.
Hier ist die erweiterte infinitesimale Transformation U'f = Uf; es
müssen also zwei Integrale des simultanen Systems
dx dy dy
x y 0
dy_
y
bestimmt werden. Solche sind u = —■, v = y, sodass