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Kapitel 1, § ‘2.
y 2 = (x cos a — y sin cc) sin cq -f- (x sin a -J- y cos cc) cos cq
— x (cos cc sin cq -f- sin cc cos a a ) -f- y (cos a cos cq — sin a sin ccf),
also
x 2 = x cos (cc -(- cq) — y sin (cc -f- «f),
y 2 = x sin (a -j- cq) + V cos (« + %)>
und diese Gleichungen stellen eben die Rotation mit dem Drehwinkel
a -j- cc t dar. In Worten:
Die Reihenfolge zweier Rotationen um einen festen Punkt ist äqui
valent einer einzigen Rotation um diesen Punkt.
Eingliedrige Dalier sagen wir, dass die Schar jener Rotationen eine Gruppe
Gruppe von . . 1 , _ t>
Rotationen, bildet und zwar, da sie einen Parameter a, also oo 1 verschiedene Ro
tationen enthält, eine eingliedrige Gruppe.
Unter allen oo 1 Rotationen dieser Gruppe ist eine besonders aus-
identisciie bezeichnet, nämlich die identische, welche alle Punkte in Ruhe lässt.
Ihr Dreliwinkel ist Null. Ferner lässt sich zu jeder Rotation der
Gruppe eine zweite aus der Gruppe angeben, die nach jener ausgeführt
die Wirkung derselben gerade aufhebt. Ist nämlich a der Drehwinkel
einer Rotation, und führt man nach ihr die Rotation mit dem Dreh-'
wiukel — a aus, so ist diese Reihenfolge einer einzigen Rotation mit
dem Winkel a — a = 0, d. i. der identischen Rotation äquivalent.
Rotationen. Die Rotationen (a) und (— a) heissen daher zu einander invers.
infini- Wollen wir zu einer infinitesimalen Rotation gelangen, so haben
wir den Drehwinkel unendlich
klein, cc = dt, zu wählen. Da
bis auf unendlich kleine Grössen
höherer Ordnung sin öt — dt,
cos dt — 1 ist, so lautet diese
infinitesimale Rotation:
x i = x — ydt, y v = y + xdt,
d. h. x und y erhalten bei ihr die
unendlich kleinen Incremente
dx = — ydt, dy = xdt.
Jedem Punkte (x, y) wird hiernach eine unendlich kleine Fortschrei-
tungsstrecke Ydx 2 -j- dy 2 = ]/x ¿ -f- y ¿ • dt, also proportional seinem
Radiusvector, in einer gewissen Richtung zugeordnet, deren Winkel
mit der x-Axe die Tangente | hat. Diese Richtung steht
auf dem Radiusvector senkrecht (Fig. 3). *
tesimale
Rotation.