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Kapitel 15, § 5. Kapitel 16.
wiv wissen, dass der Quotient zweier Multiplicatoren eine Lösung oder
eine Constante ist. (Vgl. Seite 334, 335.) Daher ist
i-|p(igaf) + |i + ... + g + i}i (
öder also auch
eine Lösung von Af = 0 oder aber eine Constante.
Satz 12:*) Ist M ein Multiplicator und
Ableitung
einerljösung
aus einem
Mult, lind
einer inf. Trf.
eine infinitesimale Transformation der linearen partiellen Differentialgleichung
Af — 0, sodass
(TJA) = l Af
ist, so ist
eine Lösung der Gleichung Af — Ö oder aber eine Constante.
Die Kenntnis eines Multiplicators und einer infinitesimalen Transfor
mation der Gleichung Af — 0 führt also unter Umständen zu einer Lösung
dieser Gleichung. Dass dem so sein muss, ergiebt sich kürzer aus der
geometrischen Interpretation. Beschränken wir uns auf den Fall n = 3,
so ist nach Satz 9 der Multiplicator M der reciproke Wert des Inhaltes
eines gewissen zwischen Charakteristiken liegenden Raumelementes, bis
auf eine Grösse 6 t 3 . Die bekannte infinitesimale Transformation Uf von
Af= 0 führt diese Charakteristiken wieder in Charakteristiken, das Eaum-
element also wieder in ein solches über und führt somit zu einem eventuell
neuen Multiplicator von Af — 0. Der Quotient beider Multiplicatoren aber
giebt eine Lösung oder eine Constante. Der hier angedeutete geometrische
Beweis ist oben in analytischer Form ausgeführt. -
Hierbei wollen wir noch hervorheben, dass die Verwertung der geo
metrischen Deutung des Multiplicators ohne grosse Mühe auch zu dem
sogen. Principe des leisten Multiplicators und den übrigen damit zusammen
hängenden Multiplicatorsätzeu führt.
Beispiel. Beispiel: Unser Satz 12 soll durch ein einfaches Beispiel illustriert
werden. Gegeben sei die Differentialgleichung:-
Dieselbe besitzt einen leicht zu findenden Multiplicator. Der Multiplicator
M muss ja die Gleichung erfüllen:
*) Lie, Allgemeine Theorie der partiellen Differentialgleichungen erster
Ordnung. 2. Abhandlung, Math. Annalen, Bd. 11 (1877), Satz 16, S. 508.