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Das sind Ausdrücke, die im allgemeinen jeden beliebigen
Wert zwischen —co und -[-oo bedeuten können und darum un
bestimmte Formen genannt werden. Der wahre Wert der Funktion
ist in einem solchen Falle ein ganz bestimmter Grenzwert.
Z. B. Es sei der Wert des Bruches
x 2 — 8x + 15
für x = 3 zu berechnen. Substituiert man x = 3 im Zähler und
Nenner des gegebenen Bruches, so erhält man
f(3) = [
Den wahren Wert dieses Bruches erkennt man, wenn man
vor der Substitution den Zähler durch den Nenner dividiert, wobei
die Division aufgeht. Es ist nämlich
$ f \ x 2 — 8 x + 15 - j j i
f (x) = : — = x — o und daher
V / -V d
f (3) = 3 — 5 = — 2.
Die Unbestimmtheit ist hier durch eine einfache Division be
seitigt worden. Mit Hilfe der Differentialrechnung ist man auch in
komplizierten Fällen in der Lage, den wahren Wert eines Aus
druckes von unbestimmter Form zu berechnen.
1. Ausdrücke von der Form —.
0
f(x)
F(x)
Wenn sowohl Zähler als auch Nenner des Bruches
für x = a gleich Null werden, so ist der Wert des gegebenen
Bruches für x = a
Berechnet man jedoch zuerst den Bruch
J F (x -(- h)’
indem
man Zähler und Nenner nach der Taylorschen Reihe entwickelt,
so erhält man
f(x+
F (x -f-h)
f(x) + lrw + |f‘(x) + ...
F(x) + hF'(x) + -^F"( X ) + ...