317
worin g (x) das Polynom einer Gleichung (n — m)te n Grades vorstellt. Durch Dif
ferentiation der letzten Gleichung erhält man
f (x) = (x — w)>n . g' (x) -{- m (x — w)m - 1 . g (x) =
== (x — w)m - 1 [(x — w). g' (x) + m . g (x)].
Der Differentialquotient f (x) enthält also den Wurzelfaktor noch (m — l)-mal.
Das größte gemeinschaftliche Maß zwischen dem Gleichungspolynom f(x) und
seinem Differentialquotienten f' (x) zeigt demnach die mehrfachen Wurzeln der
gegebenen Gleichung an.
Das größte gemeinschaftliche Maß wird durch Kettendivision gefunden. Soll
z. B. zwischen den Ausdrücken
A = 6x‘ — 61 x 3 -f-191 x 2 — 157 x - 58 und B = 2 x 3 — 21 x- -f 70x — 72
das größte gemeinschaftliche Maß ermittelt werden, so wird zuerst A durch B
dividiert; dies gibt einen Quotienten und einen Rest Ej. Sodann wird B durch R t
dividiert, wodurch man den Quotienten Q 2 und den Rest R, erhält. Dann dividiert
man R, durch R 2 usw., immer den letzten Divisor durch den letzten Rest, bis die
Division ohne Rest aufgeht. Der letzte Divisor ist das gesuchte größte gemein
schaftliche Maß zwischen A und B.
Die Rechnung wird übersichtlich in folgender Art durchgeführt:
A
Q,
6 x 4 — 61 x 3 -f-191 x 2 — 157 x — 58
6 x 4 — 63 x 3 -f- 210 x' — 216 x
— + — +
+ 2 x 3 — 19 x 2 + 59 x — 58
4- 2 x 3 — 21 x 2 70 x — 72
+ - +
R 1 = 2 x 2 — 11x4-14
2 x 2 — 4 x
— +
— 7x4-14
— 7 x-¡-14
4- -
2 x 3 — 21 x 2 -j- 70 x — 72
2x 3 — 11 x 2 -[■ Hx
~ ~f~~~
— 10 x 2 4- 56 x — 72
— 10 x 2 + 55 x — 70
4~ — 4~
R 2 = x — 2
3 x -I- 1
q 2
x — 5
R3 — o
Die Rechnung ergibt R 3 = 0; daher ist R 2 = x — 2 das größte gemein
schaftliche Maß zwischen A und B.
Es ist bei diesen aufeinanderfolgenden Divisionen gestattet, irgend einen
Dividend mit einer Zahl zu multiplizieren, die in dem zugehörigen Divisor nicht
enthalten ist, oder irgend einen Divisor durch eine Zahl zu dividieren, die in dem
zugehörigen Dividend nicht enthalten ist, um Brüche zu vermeiden. Auch wenn
eine Division zum Teile bereits durchgeführt ist, kann man den übrig gebliebenen
Teil des Dividends mit einer Zahl multiplizieren, die im Divisor nicht enthalten ist,
ohne das Resultat zu beeinflussen.
338. Beispiel. Es ist zu untersuchen, ob die Gleichung
f (x) = x i; — 10 x 5 4- 40 x 4 — 82 x 3 4- 91 x 2 — 52 x 4- 12 = 0
mehrfache Wurzeln hat.