§ 60. Auflösung binomischer Gleichungen.
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der drei Partialgleichungen bekannt sind, so lassen sich daraus
sämmtliche Wurzeln der Stammgleichung leicht bestimmen.
Wenn n die Potenz einer Primzahl ist, z. B. n = p 2 , und die
Wurzeln von
x p — 1=0
folgende sind:
1, a, a 2 , a 3 , ... cc p ~ 1 ,
dann sind diese sowol wie auch
i, yä, p yä 2 , p yä\.
Wurzeln der gegebenen Gleichung. Denn es ist
xP — 1 = (x p f — 1=0,
und wenn man vorläufig xP = y setzt, also x = Yy, so ist in der
ersten Reihe jede Wurzel von y und in der zweiten jede Wurzel
von x enthalten. Da alle Werthe von y aber auch Werthe von x
sind, so ist die allgemeine Wurzelform a r . Y a*, wo r und s zwischen
den Grenzen 0 und p — 1 zu nehmen sind. Dies gibt also p 2
Wurzeln, welche sämmtlich von einander verschieden und also die
p 2 Wurzeln der Gleichung sind.
Wenn n = p 3 ist, so ist der allgemeine Wurzelausdruck
wo a eine Wurzel der Gleichung x p — 1=0 bezeichnet.
Ist endlich n zusammengesetzt aus Primfactoren und Potenzen
derselben, z. B. n=p 2 qr, und sind a, ß, yjdie Wurzeln , von
x p — 1=0, xß — 1=0, x r ■— 1=0,
so ist die allgemeine Wurzelform
x — a n . Yccft . ß a . y*.
Für sämmtliche Variationen dieses Products, welche die n Wurzeln
der vorgelegten Gleichung sein würden, ist n und q von 0 bis
p — 1, 6 von 0 bis q — 1, x von 0 bis r — 1 zu nehmen. Hier
durch ist die Methode der Auflösung der binomischen Gleichungen
genau festgestellt.
Wir gehen zu den Methoden über, welche von Gauss und
Lagrange gegeben worden sind, die binomische Gleichung
xf 1 — 1=0
aufzulösen, wenn n eine Primzahl ist.