§ 63. Goniometrische Auflösung der Binome. 201
allgemeine Wurzelformel keine neuen Wertlie liefern. Denn nehmen
wir irgend welche negative ungerade Vielfache von 7t, so bleibt
der Ausdruck für x derselbe wie für die gleichen positiven Viel
fachen, und nehmen wir ß>w, so ist dasselbe so viel, als wie
ein Vielfaches von 27t zum Winkel addiren, wodurch sowol der
Cosinus als der Sinus unverändert bleibt.
Setzt man ic gleich einem Werthe, welcher von 0 und n — 1
gleichweit abstelit, z. B. m und (n — 1) — m, so erhält man die
selbe Formel wieder. Es ist nämlich
cos
2 n — m — 1
COS
n
(2 m -)- 1) it
7t -f- sin
+ sin
2 n—m — 1
n
(2m-f-1) 7E
V- i
y~i
n ‘ n
Bezeichnen wir die erste complexe Wurzel mit a, also
cos — -f- sin — ]/— 1 = a,
m 1 nn 1 *
so ist nach der Moivre’schen Formel
* = cos 4- sin + V* yz^x _ a+IH-1) ;
n — n r
mithin lassen sich alle complexen Wurzeln darstellen durch auf
einander folgende ungerade Potenzen von a, nämlich
a, a 3 ,
« 5 , •
• • a n ~ 2
oder
a n ~ x
~~z o oder
a n-2
l
1
a*’
1
1
a
Weil nun a n — — 1 und
a 2n =
-f- 1 ist,
so kann man statt der
zweiten Reihe setzen
a n + 2 oder u nJrl , . . . cc 2n ~ 5 , a 2n ~ 3 , a 2n ~ 1 .
Sämmtliche complexe Wurzeln der Gleichung x n -j- 1 = 0 sind
also, wenn n ungerade ist,
a, a 3 , a 5 , ... a n ~ 2 , a”+ 2 , . . . a 2n ~ 3 , a 2n ~ l ,
und wenn n gerade ist
a, a 3 , a 5 , ... a n ~ l , u nJ r 1 , . . . a 2n ~ 3 , u 2n ~ 1 .
§ 64. Zerlegung der binomischen Gleichungen in trinomische
Factoren. Theorem von Cotes.
Gegeben sei die Gleichung
x n — 1=0.
Man kann je zwei der conjugirten complexen Wurzeln verbinden,