§ 68. Kennzeichen gleicher Wurzeln.
219
gleicher Wurzeln erkennt man an der Beschaffenheit der Differenzen-
gleichung der gegebenen Gleichung. In § 19 ist gezeigt, dass,
wenn die gegebene Gleichung
fix) = 0
ist, die Gleichung ihrer Differenzen ihren Ausdruck findet in
f\x) + f W iG +/'"(*) + • • • + = 0 •
Wenn demnach einer der Wurzelwerthe von s verschwinden
soll, so muss auch
f'(x) = 0.
sein. Folglich hat die gegebene Gleichung gleiche Wurzeln, wenn
das Polynom f(x) und ihre erste Derivirte einen gemeinschaftlichen
Factor haben. (Theorem von Hudde.) Dabei können mehrere
Fälle eintreten: erstlich kann eine Wurzel z. B. x 1 zwei oder mehrere
Male Vorkommen, die übrigen Wurzeln aber alle untereinander un
gleich sein; zweitens können ausser x t auch noch andere Wurzeln
x 2 , x 3 u. s. f. verschiedene Male Vorkommen, so dass man hat
f{x) = {x — xf) a (x — x 2 y ix — xfy ix — xf) ••• = 0 .
Es lässt sich nun zeigen, dass in diesem Falle die Derivirte
immer nur theilbar ist durch
ix — — x 2 y- 1 (x — x 3 y~ x .
Es sei die variirte Gleichung
f(x) = fiy + z) = {y + g — xf) iy -f g — x 2 ) .. . iy + g - x n ).
Ordnet man nach Potenzen von y, so wird nach § 5 auf der
linken Seite
f{y + *) = № + f’(ß) \ + n*) + • • •,
auf der rechten Seite
= iß* — ^i) (e — x 2 ) • • • ie — x n )
+ [(* ~ ®a) {z—xy>--i2—x n )-\ r iz—xf) (z—x 3 ) ■ • • (g—x n yf -]«/+•••
Setzt man jetzt die Coefficienten von y einander gleich und
x an die Stelle von e } so ergibt sich
fix) = ix —x 2 ) ix — xf) • • ix — X n ) + ' • • -f- ix — xf)ix — xf)-’ix-x n )-\-
fix —■ xf) ix — xf) - "ix — Xn-1) ,
in welcher Summe von Producten jedesmal ein Factor ix — xf)
fehlt. Wenn also alle Binomialfactoren verschieden sind, so können