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Erster Abschnitt. Allgemeine Eigenschaften. III.
III. Von der Continuität der algebraischen Functionen.
— Derivirte.
§. 5. Die Derivirten.
Lehrsatz. In jeder Gleichung X — 0 ist das Polynom X für
alle endlichen und reellen Werthe von x eine continuirliehe
Function.
Angenommen es ändere sich die Hauptgrösse x um die Grösse d
so wird X oder f(x) übergehen in
f{x + d) = (x -{- d) n 4- a{x d) n ~ 1 -f- b {x + d) n ~ 2 -{-••• -j- t,
oder nach Potenzen von d geordnet:
fix 4~ d) — fix) 4- d
[Gi
+ (V)
ax n ~ 2 4~ •
• + s
4- d 2
[(:;
K-’+CT 1 )
ax n ~ 3 4~ •
•+r~
4- cf
[p;
^»-3 - r ’
ax n ~^ 4~ •
•+2~
+ •
. , . .
. • •
+ d n
oder mit einer einfacheren Bezeichnung':
O
f{x + d) = fix) + y fix) + ~~ f" (x) + j-y-g f'"ix) 4
Die Polynome fix), f'ix), u. s. w. heissen die derivirten Func
tionen, auch wol kurz Derivirte oder Ableitungen der Haupt
function fioc).
Da nun für endliche und reelle Werthe von x die Derivirten
weder imaginär noch unendlich werden, so ist auch die Aenderung
fix 4- d) — fix),
der Function für unendlich kleine Werthe von d selbst unendlich
klein, d. h. die Function X kann sich nicht sprungweise (discon-
tinuirlich) ändern, z. B. von einem endlich positiven Werthe zu
einem endlich negativen übergehen. Findet dieser Uebergang statt,
so kann es nur durch die Scheide dieser Zahlengebiete, also nur
durch Null hindurch geschehen und zwar bei einem bestimmten
Werthe von x, z. B. x = a, welcher offenbar eine Wurzel der
Gleichung X = 0 sein muss'.